Der Begriff „Dominanz“ stammt vom lateinischen dominans und bedeutet „beherrschend“ oder „vorherrschend“. Auch in anderen Sprachen wie dem Englischen (dominant) findet sich dieser Ursprung wieder. Im Deutschen bezeichnet „Dominanz“ eine übergeordnete oder führende Stellung – sei es in der Sprache, in der Biologie oder im sozialen und sexuellen Miteinander. Man kann den Begriff also in unterschiedlichen Kontexten verwenden. Dennoch steht er immer im Zusammenhang mit Einfluss, Kontrolle oder Überlegenheit.
Was bedeutet „dominant“? – Definition und Beispiele
Das Adjektiv „dominant“ bezeichnet etwas, das klar hervortritt, andere überragt oder maßgeblich beeinflusst. Es beschreibt eine Eigenschaft, die sich gegenüber anderen durchsetzt – sei es durch Stärke, Präsenz oder Wirkung. Wer oder was dominant ist, nimmt eine führende oder kontrollierende Rolle ein.
In unterschiedlichen Fachbereichen erhält der Begriff eine spezifischere Bedeutung: In der Genetik steht ein dominantes Allel für die Variante eines Gens, die sich bereits durchsetzt, wenn sie nur einfach vorhanden ist. In der Mathematik beschreibt man mit Dominanzrelationen die Ordnung oder Vergleichbarkeit zwischen Elementen, etwa im Hinblick auf Größe oder Wichtigkeit.
Wie wird der Begriff im sexuellen Kontext verwendet?
Im sexuellen Kontext beschreibt der Begriff „dominant“ eine Person, die innerhalb einer erotischen Interaktion die Führung übernimmt. Diese Rolle ist häufig Teil eines sogenannten Power Plays, also einer spielerischen Machtdynamik, bei der Kontrolle und Hingabe einvernehmlich ausgehandelt werden.
Die dominante Person trifft in der Regel Entscheidungen über Ablauf, Intensität und Art der Aktivitäten. Sie bestimmt das Tempo,
gibt Anweisungen und gestaltet gezielt die Atmosphäre. Ihre Führung kann sowohl körperlich als auch verbal oder inszenatorisch erfolgen – je nach Vereinbarung mit der unterwürfigen Person.
- Körperliche Dominanz umfasst oft Praktiken wie Fesselspiele, Spanking oder andere Formen gezielter Sinnesstimulation.
Wenn einem das Herz nicht in die Hose rutschen kann , …
… weil man keine Hose mehr trägt, ist das nicht unbedingt aufmunternd. Kein Wunder also, dass Thomasinas Puls bis zum Anschlag ging, während sie wartete und überlegte, was ihr blühte. Ohne Zweifel war ihr Justine oder vom Missgeschick der Tugend vom Marquis de Sade bestens vertraut. Immerhin las sie gern und hatte dabei ein eindeutiges Faible für historische BDSM Sexgeschichten Zudem liebte es, wenn sie sich in Leonards Hände begeben und er mithilfe von Tease and Denial ihren Orgasmus kontrollierte. Disziplinierungen über Impact Play, wenn sie sich doch wieder nicht ausreichend beherrschen konnte, inklusive. Doch sie wollte es schaffen, besser werden, sich besser konzentrieren.
Ob ihr das alles hier, bei ihrem ersten Mal in einem BDSM-Appartment gelingen würde? Nicht, dass ihr ihre Grundaufregung einen Strich durch die Rechnung machen würde … Für Leonard war das alles nicht das Ding. Immerhin hatte er die Unterkunft ja schon vor der Buchung persönlich in Augenschein genommen, sich alles erklären lassen und sich mit den technischen Finessen der verschiedenen BDSM-Möbel und des entsprechenden Zubehörs vertraut gemacht. Also baute er die Fickmaschine in aller Ruhe unter dem Sklavenstuhl auf, während Thomasina auf dem Bett lag und ihren Herzschlag bis in den Hals und ihren Unterleib verfolgte.
Die Abmachung war klar: Gleich würde sie auf dem Stuhl, den ihr Herr scherzweise „the hot chair“ nannte, zum Vorlesen Platz nehmen. Ein Kapitel lesen, derweil er sie ein wenig mit dem motorisierten Sexspielzeug „unterstützen“ würde. Und wenn sie sich verlesen sollte, ließe sich das leicht notieren und anschließend beim Impact Play vor dem Spiegel disziplinieren. Schließlich ginge doch nichts über Aufmerksamkeit und Konzentration, wenn man seinen Gehorsam beweisen wolle …
Wie man sieht, geht Dominanz oft über körperliche Aspekte hinaus. Die dominante Person achtet auf die Bedürfnisse, Grenzen und Vorlieben der submissiven oder sogar
devoten Gegenübers und schafft auf dieser Grundlage ein intensives, einvernehmliches Erlebnis. Vertrauen, Kommunikation und gegenseitiges Einverständnis sind dabei essenziell.
Ferner steht sexuelle Dominanz aber auch nicht im Widerspruch zu
sexueller Orientierung. Eine dominante Person kann sich ebenso als hetero-, homo-, bi- oder omnisexuell identifizieren. Häufig, aber nicht ausschließlich, ist Dominanz Teil von BDSM-Praktiken wie
Bondage, bei denen Macht und Lust in klaren Regeln ausgehandelt werden.
Wie viele Menschen betrachten sich als sexuell dominant?
Genaue Zahlen zur Verbreitung sexueller Dominanz sind schwer zu ermitteln, da entsprechende Selbstauskünfte stark vom kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld abhängen. Eine
Studie von Emily Ann Harris, Michael Thai und Fiona Kate Barlow, 2017 im
Journal of Sex Research veröffentlicht, fand heraus: Etwa 20 % der Befragten bezeichneten sich selbst als sexuell dominant.
Diese Zahl bezieht sich jedoch auf eine spezifische Stichprobe und lässt sich nicht ohne Weiteres auf die gesamte Weltbevölkerung übertragen. Denn schließlich können Unterschiede in Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder kulturellem Hintergrund die Selbsteinschätzung wie schon angesprochen stark beeinflussen.
Sexuelle Dominanz und BDSM: Was sollte man diesbezüglich noch wissen?
Auch wenn sexuelle Dominanz nicht zwingend Teil von
BDSM ist, überschneiden sich beide Konzepte oft. Immer bedenkenswert? Solche erotischen Machtspiele erfordern gegenseitiges Vertrauen und eine klare emotionale wie kommunikative Vorbereitung.
Neben der Wahl von Rollen und Praktiken steht bei BDSM also besonders der Schutz der Beteiligten im Fokus, wobei unter anderem die folgenden zwei Aspekte relevant sind
- Die schon angesprochenen klaren Absprachen im Vorfeld – etwa zu Tabus, Grenzen oder Triggern – helfen, Unsicherheiten zu vermeiden. Ein bewährtes Mittel ist das Safeword, mit dem Beteiligte das Geschehen jederzeit unterbrechen können.
- Nach intensiven Sessions gehört zur verantwortungsvollen Dominanz auch die sogenannte Aftercare: eine Phase, in der man emotional auffängt, körperlich beruhigt oder einfach Zuwendung schenkt. Diese Nachsorge stärkt das Vertrauen – und zeigt, dass Kontrolle und Fürsorge keine Gegensätze sind.
So kann Dominanz zu einem tief erfüllenden Aspekt der
Intimität werden – sofern sie im Rahmen von Respekt, Achtsamkeit und Konsens geschieht.