Wie viel Kink eine Beziehung bereichert, hängt von individuellen Vorlieben, Lustbedürfnissen und der Balance zwischen Intimität und erotischer Spannung ab. Unterschiedliche Sexpraktiken, Fetische und erotische Spielarten wie Bondage, Pegging, Rollenspiele oder dominante-und-submissive Dynamiken schaffen Abwechslung und fördern sexuelle Entfaltung. Kommunikation, Vertrauen und gemeinsame Experimente bestimmen, welche Kinks harmonisch integriert werden. Sexuelle Vorlieben wirken sich auf emotionale Bindung, Leidenschaft und erotische Kreativität aus. Ob Swinging, Deepthroat oder sanfte Machtspiele – jede Partnerschaft findet ihr eigenes Maß. Grenzen, Konsens und gegenseitiger Respekt sorgen dafür, dass erotische Abenteuer zu erfüllender Lust und intensiver Beziehung beitragen.
Alles kann, nichts muss – welche Spielarten sind beliebt?
Im Prinzip schon. Wobei man natürlich darauf achten sollte, dass man sich im legalen Rahmen bewegt und die (Sex-) Beziehung
keine toxisch-dysfunktionalen Züge annimmt. Ansonsten muss man einfach festhalten, dass es immer bestimmte erotisch-sexuelle Aspekte gibt, die bestimmte Personengruppen zu bestimmten Zeiten besonders hypen.
Und darunter fällt eigentlich irgendwann fast alles, was es schafft, ein wenig bekannter zu werden. In den vergangenen Jahren waren das unter anderem die folgenden Sexpraktiken und -spielarten:
| Pegging |
Schlagspiele |
Bondage |
| Maskierungen und Kostüme |
diverse Konstellationen von Sex mit mehrere Partnerinnen und/oder Partnern |
Deepthroat |
Indes; Nur, weil jemand etwas (in den Sozialen Medien) zum absoluten Sextrend erklärt, muss man dabei aber nicht zwangsweise mitmachen, wenn es einen so gar nicht antörnt.
Um zu sagen „Nö, das ist nicht meins, das kann weg“, braucht man allerdings ein gesundes Ego. Aber genau das ist ja das Erstrebenswerte – und für sich selbst einstehen zu können, bedeutet nicht gleich, den anderen mit den eigenen Wünschen und Forderungen platt zu machen.
Eigentlich ist es sogar sehr hilfreich, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die wissen, was sie wollen und gleichzeitig im besten Sinne erotisch-sexuell kompromissbereit und
abenteuerfreudig sind.
Allerdings ist in diesem Kontext für das passende Maß an Kink in einer Beziehung freilich auch mitentscheidend, wie „eng“ man miteinander verbunden ist. Und was für mehr oder weniger exklusive Ansprüche man aneinander stellt. Bei der Gelegenheit … Von was für einer Form von Beziehung reden wir eigentlich?
Die richtige Balance: Wer ist beteiligt und wie exklusiv ist die Beziehung?
Grundsätzlich kommt es gut, wenn man
sexpositiv ist. Oder mit unseren eigenen Worten:
„Sexpositiv zu sein bedeutet, Sexualität als natürlichen Aspekt des menschlichen Lebens zu akzeptieren und positiv zu bewerten. Es beinhaltet die Anerkennung unterschiedlicher sexueller Orientierungen, Identitäten und Präferenzen sowie die Unterstützung von sexueller Aufklärung, Gesundheit und Rechten.“
Dabei muss man jedoch ganz klar anerkennen, dass es der/dem einen besser als so manch einer/einem anderen gelingt, sich entsprechend zu verhalten. Erstrebenswert ist es trotzdem auf jeden Fall. Anschließend muss man dann schauen, welche Beziehungsform für einen selbst am ehesten infrage kommt – und wer dazu passt. Oder welches Entwicklungspotenzial eine bereits bestehende Partnerschaft mitbringt.
Diesbezüglich bekannte Formen sind unter anderem
- das Single-Sein,
- das Mingle-Sein,
- die Freundschaft Plus,
- die feste Beziehung,
- die offene Beziehung
- oder die polyamouröse Beziehung.
Alle haben ihre individuellen Vor- und Nachteile, sodass es immer auf das einzelne „Paar“ ankommt, was am besten passt.
Man sollte aber immer schauen, wie es um die jeweils passende einer Mischung aus Intimität und zwischenmenschlichem Tiefgang,
sexueller Abwechslung und der Möglichkeit, der/dem anderen etwas zu ermöglichen, was man ansonsten zu zweit vielleicht nicht erleben kann, aussieht.
Und dass diese Mischung am besten für alle passt. Das wird nicht alle dasselbe sein, wie man etwa an den verschiedenen
Varianten der geteilten Frau erkennt. Also dann doch wieder …
Jeder nach seiner Façon? Kommunikation ist der Schlüssel!
Genau. Relevant ist dabei nur, dass sich findet, was zusammengehört – und dass dieser Findungs- und Miteinander-Sein-Prozess für alle Beteiligten tatsächlich gewinnbringend ist oder zumindest nicht zu Zerwürfnissen führt. Der Knackpunkt, der es gleichermaßen spannend wie kompliziert machen kann, ist dabei die große Bandbreite an Kinks. Hier einmal zwölf zur Auswahl, die bei Weitem noch nicht alle potenziellen Optionen abbilden:
| Personenkonstellationen |
Sexpraktiken |
BDSM |
Material |
|
|
|
|
| Swinging |
Fisting |
Macht- und Unterwerfungsspiele |
Lack, Leder und/oder Latex |
| Cuckolding |
Pegging |
Erziehung und Diszplinierung |
Nylon |
| Wifesharing |
Double Penetration |
Female-Led-Relationship |
Fell, Federn, Wolle, Flausch etc. |
| Gangbang |
Deepthroat |
Bondage |
Looning |
Wie man sieht, gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Aber was, wenn man auf gar nichts davon Lust hat? Auch das ist vollkommen legitim, denn wenn man miteinander ohne Kinks glücklich und in seinem
erotisch-sexuellen Leben positiv ausgefüllt ist – was sollte dagegensprechen? Gar nichts, und erst recht sollte man sich nicht von Dritten einreden lassen, dass es da einen Verbesserungsbedarf gibt, wenn man selbst zusammen mit seiner Sexpartnerin und/oder seinem Sexpartner keinen erkennt.
Etwas anders liegt das Ganze, wenn in einer (Sex-) Beziehung einer von beiden noch mehr Luft nach oben sieht, sich aber nicht traut, ihre/seinen (noch)
geheimen Wünsche zu kommunizieren. Was tun? Am besten raus mit der Sprache; wenn es geht, auf eine möglichst feinfühlige, die/den anderen respektierenden Art.
Im besten Falle erntet man überraschte und dann begeisterte Blicke. Es kann aber natürlich auch passieren, dass man mit seinem Wunsch allein bleibt. Dann findet sich (im zweitbesten Fall) ein Kompromiss. Wie vielleicht ein
Solo-Ausflug ins Nightlife, ab und an. Oder man muss die Partnerschaft tatsächlich auflösen, wenn man sich gegenseitig zu sehr mit eigenen erotisch-sexuellen Forderungen unter Druck setzt.
Tiefe oder Oberfläche: Wie intensiv sollte Kink gelebt werden?
Aaaaaber – und das ist jetzt wirklich einmal ein erfreuliches Aber …
Bei vielen Kinks besteht die Möglichkeit, einfach nur an der Oberfläche zu kratzen oder richtig tief ins Eingemachte einzusteigen. Doch wer sollte über das richtige Maß (Fans von höfischen Romanen dürften jetzt einen
Orgasmus erleben!) entscheiden, wenn nicht man selbst? Denn kein Kink entwickelt von sich aus ein Eigenleben.
Das geht wenn eher auf die Kappe von einem selbst oder anderen Beteiligten. Man darf sich also alle Zeit nehmen, die man braucht, um bestimmte Spielarten und -praktiken auszuprobieren und sich (bei Interesse) ein eigenes Bild (beispielsweis
im JOYClub) zu machen. Und dann kann man immer noch den Daumen senken oder heben.
Fazit: So viel Kink wie wirklich gewünscht – so wenig wie ernsthaft gewollt
Eine Beziehung (wie auch immer sie geartet ist) braucht genau soviel Kink wie alle an ihr Beteiligten benötigen, um sich wohl zu fühlen und eine gute Zeit miteinander zu erleben. Und um was genau es dann geht, was man auslebt oder doch nur der Fantasie überlässt, ist dem individuellen
Kopfkino überlassen … also bitte – ACTION!