Ass Worship, auch als Anbetung des Pos bezeichnet, gehört zu den beliebtesten Fetisch-Praktiken innerhalb der BDSM- und Fetischszene. Die Vorliebe konzentriert sich auf die erotische Verehrung des Gesäßes, häufig verbunden mit Machtgefälle, Dominanz und Unterwerfung. Als Unterkategorie des Body Worshipping umfasst Ass-Worship verschiedene Spielarten wie Rimming, Face-Sitting oder Smothering und hat sowohl in Pornografie als auch in Camsex und erotischer Literatur einen festen Platz gefunden. Und nicht nur das: Sie war sogar die Namensgeberin für eine 16-teilige US-Pornoserie, die man zwischen 2001 und 2015 produzierte und die sich hauptsächlich mit Analsex(-spielarten) beschäftigte.
Wie kann das Ass-Worship aussehen?
Zweifelsfrei kann man auch ohne Machtgefälle eine Vorliebe für knackige Hintern und das Spiel mit ihnen haben. Beim Ass-Worship steht dieses Machtgefälle zusammen mit einer
erniedrigenden Komponente jedoch eigentlich immer im Mittelpunkt. Die Beteiligten sind ein aktiver, dominanter Part und ein passiver Part, der die anbetende Rolle, die des (fe-)male Worshippers, übernimmt. Was genau anschließend passiert, ist immer eine Sache der individuellen Absprache.
So erlauben es manche Tops ihren Bottoms, ihren Po zu berühren oder anderweitig zu liebkosen (caressing); andere wiederum bestehen darauf, dass der Bottom nur schaut, seine Hände aber bei sich behält. Und auch die Frage, ob das Ass-Worshipping eher eine Belohnung und eine Befriedigung eines Fetischs auf Bottomseite oder eine
Disziplinierung darstellen soll, kommt auf die persönlichen Vorlieben aller Beteiligten an.
Im Zusammenhang mit den dabei praktizierten Spielarten ist aber in jedem Fall das (mehr oder weniger erzwungene)
Rimming zu nennen. Gleichzeitig stehen Fans des Ass-Worships auch davon unabhängig oftmals darauf, ihren Po in das Gesicht ihres Gegenübers zu pressen oder ihn sich ins Gesicht pressen zu lassen. Das funktioniert etwa beim
- „Sandwich“ (der passive liegt mit nach oben gestrecktem Po auf dem Bauch, das Gesicht des aktiven ist über dessen Hintern und kann sich darin eingraben),
- „Prayer“ (wobei der aktive Part auf einem Stuhl sitzt und seinen Po über diesen hängen lässt und der passive Part so kniet, dass der Po der aktiven Person vor seinem Gesicht ist),
- „Smothering“ (bei dem jemand an der Wand sitzt und die/der andere der ersten Person ihren Po so ins Gesicht drückt, dass dieses komplett verschwindet),
- oder bei der "Crap“ (bei der die passive Person liegt und die aktive über deren Gesicht kniet und ihren Po von oben in das Gesicht der passiven Person drückt).
Und freilich können auch das Worshipping durch Kleidung (beispielsweise aus Leder, Latex oder PVC), das Spanking oder das
Impact Play sowie der Einsatz von Toys in Form von Butt-Plugs, Dildos oder Vibratoren eine Rolle spielen.
Was muss man beachten?
Wenngleich das Ass-Worshipping in vielen westlichen Kulturen, speziell in den USA und einigen Teilen Europas eine offene und (gerade in der BDSM- und Fetischszene) akzeptierte Praktik darstellt, ist das nicht überall anders so. Das hat verschiedene Gründe und wirkt sich je nach Region unterschiedlich aus:
Region |
Akzeptanz |
Besonderheiten |
|
|
|
westliche Welt |
hoch |
offene Diskussion, Teil der BDSM- und Fetischkultur, auch im Mainstream-Porn zu sehen |
Asien |
niedrig bis moderat |
stärker tabuisiert, aber in Subkulturen präsent, stärkerer Einfluss westlicher Medien |
islamische Welt |
sehr niedrig |
religiöse und kulturelle Tabuisierung, kaum öffentliche Diskussion |
Überdies ist natürlich aber auch festzuhalten, dass das, was man hierzulande in der
Pornografie oder in der Popkultur zum Thema Anbetung des Pos zu sehen bekommt, nicht unbedingt das zu sein braucht, wie man die Spielart selbst umsetzen möchte. Man darf sich also durchaus auch eigene Ideen und Realisierungsformen überlegen, wobei man freilich immer auf
- Einvernehmlichkeit, Respekt und klare Grenzen,
- Hygiene zur Minimierung von gesundheitlichen Risiken (etwa durch die Nutzung einer Analdusche und der Verwendung von Dental Dams)
- sowie weitere, je nach Spielart relevante Sicherheitsaspekte (Safeword, Sicherstellung, dass Fixierungen einwandfrei sind, Aftercare etc.)
achten sollte. Denn nicht zuletzt sollte auch in puncto Ass-Worship die kreative und gleichermaßen sichere Lust an der Lust im Fokus stehen.
Ass-Worship in der Pornografie, beim Camsex und in erotischen Geschichten
In der professionellen wie in der Amateur Pornografie hat sich Ass Worship parallel zum
Big Ass Porn und zum
Analsex Porn als eigenständiges Genre etabliert, das den Po gezielt in den Mittelpunkt rückt. Typisch sind Nahaufnahmen und Kamerawinkel, die die Form und Bewegung des Gesäßes betonen. Häufig eingesetzte Praktiken sind
Facesitting und Rimming, ergänzt durch visuelle Elemente wie Twerking, Jiggling oder Zeitlupen, die die erotische Wirkung verstärken. Oft werden Rollenspiele mit dominanten und devoten Rollen kombiniert.
Zudem setzen Produzenten verstärkt auf Vielfalt: Unterschiedliche Körperformen (wie im Latina Porn), Geschlechter und sexuelle Orientierungen sollen ein breites Publikum ansprechen und die Diversität moderner Sexualität widerspiegeln.
Technologische Innovationen wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) oder interaktive Features machen das Genre zudem noch immersiver. Und auch AI-generierte Inhalte und haptisches Feedback tragen dazu bei, die Grenze zwischen Publikum und Szene zunehmend verschwimmen zu lassen. Logisch also, dass Ass-Worship in der Pornografie als eines der dynamischsten und beliebtesten Fetisch-Genres gilt und auch
beim Camsex immer mehr (Technik-) Fans findet.
Schließlich ist es auf Cam-Plattformen wie Chaturbate, Bongacams oder
SexCamCast besonders interaktiv erlebbar. Hier binden Cam-Models ihr Publikum aktiv ein, indem bestimmte Handlungen – etwa Twerking oder Face-Sitting – durch Trinkgelder ausgelöst werden können. Häufige Elemente sind:
- Ritualisierte Anbetung durch Küssen, Lecken oder Massieren,
- verbale Hingabe und Dirty Talk,
- der Einsatz von Sex-Toys und VR-Streams für ein immersives Erlebnis.
Diese direkte Beteiligung des Publikums hebt Camsex deutlich von klassischer Pornografie ab und schafft ein personalisiertes, intensives Fetischerlebnis. Und nicht zuletzt ist die Anbetung des Pos selbst
in der erotischen Literatur ein wiederkehrendes Motiv, wie man unter anderem an vielen XXX-Storys aus dem
Sexgeschichten-Archiv erkennen kann. Im Vordergrund steht hier die narrative Gestaltung, die Fantasie und Spannung erzeugt.
Häufig wird aus der Ich-Perspektive erzählt, um Nähe und Intimität zu verstärken. Die Darstellung reicht von romantisch-zärtlichen Szenen bis zu expliziten Beschreibungen mit devoten oder erniedrigenden Elementen. Ass Worship wird dabei nicht nur als Handlung inszeniert, sondern auch als Symbol für
- Hingabe,
- Macht
- oder Demütigung,
was der Geschichte zusätzliche emotionale Tiefe verleiht.
Fazit?
Ass-Worship lässt sich in Pornografie, Camsex und erotischer Literatur auf sehr unterschiedliche, aber stets kreative Weise umsetzen. Während die visuelle Überhöhung in Pornos im Vordergrund steht, leben Sexcam-Kontakte von Interaktion und die erotische Literatur von emotionaler Intensität. Und so spiegeln diese Varianten die Vielfalt und Attraktivität der Anbetung des Pos in der
modernen Sexualkultur auf die unterschiedlichsten Weisen wieder?
Und wie ist es bei euch? Für welche Variante der Ass-Worship begeistert ihr euch? Schreibt uns eure Fantasien, realen Erlebnisse oder Tipps fürs Tun in die Kommentare!