Analverkehr zählt trotz gesellschaftlicher Zurückhaltung zu einer beliebten Praktik beim Analspiel. Der Anus ist reich an sensiblen Nervenenden und kann intensive sexuelle Reize auslösen. Gleichzeitig stellen sich viele die Frage nach der Hygiene: Ist Analsex automatisch mit unangenehmen Verschmutzungen verbunden? Doch es gibt eine gute Nachricht. Mit der richtigen Vorbereitung – etwa durch die Anwendung einer Analdusche – lässt sich ein sauberes und angenehmes Erlebnis ermöglichen.
Was genau ist eine Analdusche?
Eine Analdusche dient der gründlichen Reinigung des Enddarms vor analer Stimulation oder Analverkehr. Zwei gängige Varianten werden dabei unterschieden:
- Klistier (Klistierspritze): Ein Klistier besteht aus einem hohlen Gummiball mit aufgesetzter Düse. Wird der Ball zusammengedrückt und in eine Flüssigkeit getaucht, saugt er sich beim Loslassen voll. Nach dem Befüllen kann die Düse mit Gleitgel benetzt und vorsichtig in den Anus eingeführt werden, um das Wasser zu injizieren.
- Duschaufsatz: Alternativ kommen spezielle Aufsätze für die Handbrause zum Einsatz, die sich sowohl für den vaginalen als auch den analen Bereich eignen. Diese sind ergonomisch geformt und können sanft eingeführt werden. Auch hier ist die Verwendung von wasserbasiertem Gleitgel empfehlenswert. Der Aufsatz wird anstelle der normalen Brause verwendet und erlaubt eine kontinuierliche Spülung direkt in der Dusche.
Worauf ist bei einer Analdusche zu achten?
Bei der Anwendung einer Analdusche kommt es besonders auf Temperatur und Hygiene an. Körperwarmes Wasser ist angenehmer als kaltes und schont die Schleimhäute. Zusätze wie Seife, Duschgel oder Shampoo sind tabu – sie können die empfindliche Darmschleimhaut reizen oder schädigen. Ideal ist reines Wasser oder speziell für die Darmspülung entwickelte Flüssigkeiten.
Unsere Hygiene-Tipps: 1) Klistier oder Duschaufsatz vor und nach jeder Benutzung gründlich reinigen. 2) Restflüssigkeit im Klistier nach dem Gebrauch vollständig entfernen, um Keimbildung und Schimmel zu vermeiden.
Nach der Wasserzufuhr muss der Darm vollständig entleert werden. Dafür ist das Badezimmer oder WC der beste Ort. In der Regel dauert dieser Vorgang mehrere Minuten und kann mehrere Toilettengänge erfordern – besonders bei Einsteiger*innen. Daher sollte man genügend Zeit einplanen.
Was ist der Vorteil für Analsex? Ein gereinigter Anus erleichtert Praktiken wie Analverkehr,
Analfisting oder das Einführen von
Analtoys. Die Anwendung einer Analdusche kann das Wohlbefinden erhöhen und das Risiko unerwünschter Rückstände deutlich reduzieren.
Aber Vorsicht:
- Eine unsachgemäße Anwendung, insbesondere mit zu hohem Druck, kann Verletzungen verursachen.
- Durch zu häufiges Spülen kann die Darmflora beeinträchtigt und die Schleimhaut ausgetrocknet werden.
Fachleute empfehlen daher, die Analdusche nur gelegentlich und nicht als täglichen Bestandteil der Hygiene zu verwenden.
Ist eine Analspülung vor Analsex zwingend notwendig?
Im Gegensatz zu vaginalem Verkehr ist Analsex in Bezug auf das Timing sensibler. Nachts verdaut der Körper, morgens erfolgt meist die Darmentleerung. Direkt davor sollte auf
anale Praktiken verzichtet werden.
Da der Enddarm ein Durchgangsorgan und kein Speicher ist, bleiben bei den meisten Menschen nach dem Stuhlgang keine Rückstände zurück. Finden der Analsex oder andere
erotische Spiele rund um die sexy Rückseite einige Stunden nach dem letzten Toilettengang statt, ist nur selten mit Verunreinigungen zu rechnen.
Trotzdem kann eine Analdusche helfen, da sie
- durch die zusätzliche Reinigung für ein sicheres Gefühl und Entspannung sorgt und so auch einen potenziellen analen Orgasmus erleichtern kann,
- zu mehr Vertrauen beim Sexspiel, insbesondere mit neuen Sex-Partner*innen, betragen kann
- und mit einer höheren Hygiene einhergeht, die gerade bei Praktiken wie Analfisting (speziell beim ersten Mal) oder der Verwendung größerer Analtoys sinnvoll sein kann.