Das Wort stammt ursprünglich vom lateinischen "devotus" ab, was so viel bedeutet wie "ergeben" oder "ganz hingegeben". Es ist auch in anderen Sprachen gebräuchlich, etwa im Englischen. Der Gegenpart zur Devotion ist die Dominanz.
Was bedeutet devot?
Das Adjektiv "devot" beschreibt eine Person, die sich freiwillig unterordnet und unterwürfig oder ergeben gegenüber einer anderen Person oder einer Autorität ist.
Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung des Wortes allerdings gewandelt und einen etwas negativeren Beiklang bekommen. Heute wird "devot" eher abwertend verwendet, um ein übertrieben unterwürfiges Verhalten zu beschreiben. Eine devote Person kann zum Beispiel jemand sein, der sich dem Partner oder der Partnerin gegenüber absolut unterordnet und alle Entscheidungen und Wünsche akzeptiert, ohne die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Im Alltag kann man devotes Verhalten zum Beispiel bei Menschen beobachten, die ihre eigene Meinung kaum äußern und dominanten Personen aus ihrem Umfeld eher zustimmen, um Konflikte zu vermeiden. Sie lassen sich leicht herumkommandieren und tun alles, um es anderen recht zu machen, oft auf Kosten des eigenen Wohlergehens.
In extremen Fällen kann devotes Verhalten auch zu einer Form der Selbstaufgabe führen, wo die eigene Persönlichkeit und die eigenen Bedürfnisse komplett negiert werden. Wichtig ist daher, dass Unterordnung und Ergebenheit immer freiwillig geschehen und nicht zu einem Verlust des eigenen Selbstwertgefühls führen.
Was bedeutet der Begriff im erotischen Kontext?
Im sexuellen Kontext beschreibt "devot" eine Person, die Lust empfindet, wenn sie dominiert wird oder sadistische Handlungen an sich vornehmen lässt. Die Unterwerfung kann dabei physische und/oder psychische Formen annehmen. Devote Menschen empfinden oft Freude daran, Anweisungen zu folgen und es dem Partner oder der Partnerin recht zu machen.
Wie viele Menschen betrachten sich als sexuell unterwürfig?
Es ist schwierig, genaue Zahlen zu ermitteln, da sexuelle Vorlieben ein intimes Thema sind und viele Menschen sie für sich behalten. Allerdings deuten Umfragen darauf hin, dass BDSM-Praktiken (und damit auch die sexuelle Unterwerfung) weiterverbreitet sind als allgemein angenommen.
Hierzu ließ das Casual Dating Portal „Secret“ im Jahr 2015 eine Studie durchführen. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass etwa 50 Prozent der befragten Männer und Frauen in Deutschland Fantasien zu
BDSM hatten oder entsprechende Praktiken ausprobiert haben. Bei den eigenen sexuellen Vorlieben handelt es sich jedoch - wie bereits angesprochen - um ein so privates Gesprächsthema, dass sich natürlich nicht alle Menschen jederzeit offen dazu äußern möchten.
Was muss man außerdem beachten?
Wichtig ist, dass devotes Verhalten im sexuellen Kontext auf gegenseitigem Einverständnis basiert und die beteiligten Personen ihre Rollen freiwillig einnehmen. Schmerzen, Demütigungen und Beleidigungen können bei devoten Menschen Lust und Wohlempfinden auslösen, solange sie im Rahmen einer vereinbarten Dynamik stattfinden. Die Grenzen und Vorlieben der Beteiligten sollten daher klar kommuniziert werden, um einvernehmlichen Spaß zu gewährleisten.