Dieser englische Begriff leitet sich vom Namen eines Vogels ab: Cuckoo. Bekanntlich legt der Kuckuck gerne seine Eier in fremden Nestern ab. Anschließend lässt er diese von anderen Hennen ausbrüten. Analog dazu ist ein Cuckold ein Mann, der seine Partnerin gerne beim Sex mit anderen Männern beobachtet. Bei vertauschten Vorzeichen, wenn also die Frau ihrem Mann beim Sex zuschaut, spricht man von einer Cuckquean.
Was ist der Reiz an dieser Spielart?
In den meisten Fällen handelt es sich beim Cuckold um den devoten Partner einer dominanten Frau. In diesem Rollenverständnis kann das Spiel als eine Art der Demütigung aufgefasst werden. Obwohl er der feste Partner ist, übernimmt ein anderer Mann die Rolle des aktiven Liebhabers. Je nach Konstellation und Rollenspiel kann die Szene auch mit verbalen Belustigungen oder Beschimpfungen des Mannes einhergehen. „Sieh mich an, du Schlappschwanz. So geil kannst du mich ja leider nicht befriedigen …“
Es gibt aber auch Paare, bei denen die Vorzeichen umgekehrt sind. Die devote Partnerin ist es in diesem Rollenspiel nicht wert, von ihrem dominanten Mann befriedigt zu werden. In einigen Konstellationen hat der an seiner Stelle aktive Mann ebenfalls eine unterwürfige Rolle inne. Dann befriedigt er die Frau genau nach den genannten Vorgaben.
Bei einer dritten Gruppe von Cuckold-Paaren spielt ein Machtgefälle keine Rolle. Hier geht es schlicht um ein voyeuristisches und exhibitionistisches Spiel. Die Partner ziehen also einen Lustgewinn daraus, sich zu beobachten beziehungsweise zu zeigen
Wer betreibt Cuckolding?
Es handelt sich um eine Spielart, die in den vergangenen Jahren immer mehr Zulauf bekommen hat. Zahlreiche Paare leben Cuckolding mit ihrem Hausfreund im eigenen Schlafzimmer aus. Aber auch in Swingerclubs ist es eine besonders gefragte Spielart. Dort kommt häufig auch die Tatsache hinzu, dass sich eine Frau immer mal wieder andere Liebhaber suchen kann, ohne dabei mit dem Widerspruch des Partners rechnen zu müssen. Viele Pärchen suchen sich den Dritten in diesem Bund auch gemeinsam aus. In bestimmten Konstellationen obliegt es sogar dem Cuckold, der Partnerin geeignete Männer für den Sex zuzuführen.
Auch (speziell männliche) Escorts und Prostituierte bieten an, sich mit einer Frau und deren Cuckold für das besondere Spiel zu treffen.
Viele aufgeschlossene, tolerante und sexpositive Paare sehen im Cuckolding eine Möglichkeit, das eigene Sexleben zu bereichern. Es gibt kein Gesetz, das einen Mann permanent in die passiv-beobachtende Rolle zwingt. Allerdings kann es für impotente oder körperlich gehandicapte Männer eine Möglichkeit sein, mit der Partnerin trotz der Einschränkung erotische Erfahrungen zu machen.
Worauf muss man achten?
Bei allen erotischen Spielarten ist die Einvernehmlichkeit unverzichtbar. Beim Cuckolding hat sie aber einen ganz besonderen Stellenwert. Zudem braucht es absolutes gegenseitiges Vertrauen, um auch mit Gefühlen wie Eifersucht und möglichen Selbstzweifeln umgehen zu können. Daher sollte man das Spiel nur dann für sich selbst entdecken, wenn die Beziehung auf einem stabilen Fundament ruht.