Bei einem Catsuit handelt es sich um einen meist sehr dünnen Einteiler, der eng am Körper anliegt und diesen weitestgehend umhüllt. Auch wenn man im deutschen Sprachraum einen englischen Begriff für dieses Kleidungsstück verwendet, ist in englischsprachigen Regionen primär das Wort ‚Bodystocking‘ gebräuchlich.
Was versteht man unter einem Catsuit?
Es gibt verschiedene Kleidungsstücke, die als Einteiler den kompletten Körper oder weite Teile von diesem verhüllen. Doch nicht jedes ist auch gleich ein Catsuit. Hierfür muss es die folgenden Merkmale aufweisen.
- Enganliegend: Der Sinn es, die Silhouette des Körpers nachzuzeichnen und dabei vorhandene Rundungen auf besondere Weise zu betonen. Dennoch darf nichts einschneiden oder in anderer Hinsicht unbequem sein.
- Komplett bedeckend: Meistens reicht das Kleidungsstück von Hals oder Schultern bis zu den Füßen. Einige Modelle lassen jedoch bestimmte Körperregionen frei, etwa die Brüste oder den Schritt.
- Sinnliches Material: Beim Design sind nicht viele Grenzen gesetzt. Allerdings handelt es sich stets um ein sinnliches Kleidungsstück, bei dem der Werkstoff ebenfalls eine wesentliche Rolle spielt. Nylon und Netzstoff gelten als Klassiker, es gibt aber auch Modelle aus (Kunst-)Leder, Spandex, Samt oder Latex.
Welche Geschichte steckt dahinter?
Wann genau der erste Catsuit entstand, liegt im Dunkel der Geschichte. Noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts dienten vergleichbare Kleidungsstücke keineswegs als Reizwäsche, im Gegenteil. Sie sollten die Illusion von Nacktheit vermitteln, gleichzeitig aber nackte Tatsachen züchtig verdecken.
Erst als man in der Nachkriegszeit alte Konventionen und Moralvorstellungen hinterfragte, wagten sich Modedesigner*innen an sexy
Dessous. Catsuits gehörten dazu und brachten es in den 1970er- und 1980er-Jahren als Aerobic- und Tanzkleidung zu frühem Ruhm. Zwar handelte es sich zumeist um Modelle aus blickdichtem Spandex. Dennoch durften diese den Körper der Trägerin bereits sexy in Szene setzen.
Als eines von wenigen Kleidungsstücken ist er übrigens fast ausschließlich den Damen vorbehalten. In der Männermode haben sich hier vorwiegend Morphsuits beziehungsweise Zentais aus Stoffen wie Spandex oder Latex durchgesetzt. Männer-Varianten aus transparentem Nylon oder Netzstoffen sind zwar im Handel zu finden, haben aber (bislang?) keine weite Verbreitung gefunden.
Übrigens kennt man den Begriff erst etwa seit 1960. Früher wurde von einem Bodysuit gesprochen. Woher die neue Wortschöpfung kam, ist nicht bekannt. Vielleicht lässt sich das Wort darauf zurückführen, dass dieses Kleidungsstück geschmeidige, katzengleiche Bewegungen des Körpers besonders gut nachzeichnet.
Was ist der Reiz daran?
Diese Frage wird verschieden beantwortet. In vielen Fällen kommt es auch auf den Kontext an.
- Catsuits sind sinnlich und ästhetisch. Die natürlichen Kurven des Körpers werden optisch wie haptisch betont. Beides in Kombination sorgt für ein besonderes Körpergefühl.
- Verwandlung und Rollenspiele: Dank seiner Hilfe kann man binnen kürzester Zeit in eine andere Rolle schlüpfen. So kommen Abenteuer und Spannung ins Liebesleben. Vielen Menschen fällt es dann leichter, ihre erotischen Fantasien auszuleben.
- Exhibitionismus und Voyeurismus: Einige Menschen lieben es, sich in einem körperbetonten Bodystocking zu präsentieren. Andere wiederum sind von einem solchen Anblick erregt.
- Fetischismus und BDSM: Bestimmte Varianten sind dem BDSM-Bereich zuzuordnen. Dies gilt vordergründig für Modelle aus (Kunst-)Leder oder Latex. Hier spielen sowohl die spezielle sensorische Erfahrung als auch der Anblick und die ‚Bespielbarkeit‘ eine Rolle.
- Geheimnis und Anonymität: Entscheidet man sich für einen Catsuit, der Körper und Gesicht vollständig bedeckt, sorgt er für die wohl reizvollste Form der Anonymität. Die ist bei speziellen Rollenspielen, aber auch bei anonymen Begegnungen (etwa im Swingerclub) besonders erregend.
- Er kann ein Gefühl von Anonymität vermitteln und es Menschen ermöglichen, sich hinter einer Maske der Geheimhaltung zu verstecken. Dies kann speziell in Rollenspielen oder anonymen Begegnungen reizvoll sein.
Was muss man außerdem wissen?
Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass man viele Modelle auch beim Sex tragen kann. Hierfür lässt sich der meist knappe Stoff einfach beiseiteschieben. Oder der Bodystocking ist an den wichtigen Stellen ohnehin offen.
Wichtig: Ein Catsuit hebt die Konturen des Körpers kompromisslos hervor. Hierzu gehören auch eventuell vorhandene Problemzonen. Wer dieses Kleidungsstück tragen möchte, benötigt also einen wohlgeformten Körper – oder das richtige Maß an Selbstbewusstsein.