Butter bei die Fische: Die Dating- und Sextrends 2025 erweisen sich nicht in allen Hinsichten als besonders überraschend. Dennoch gibt es einen Aspekt, der in puncto Wunsch zur Rückkehr nach mehr Authentizität hervorsticht. Der Schrei nach möglichst authentischen Profilfotos auf Dating-Plattformen, wobei die Aufnahmen mit wenig bis gar keinen Bearbeitungen auskommen soll(t)en. Wer legt darauf verstärkt Wert? Was für No-Gos gibt es bei der Bildbearbeitung und der Bildauswahl überhaupt? Und warum ist es wichtig, dass man hinter diesbezüglichen KI-Funktionen kein heilsbringendes Partnersuchen-Wundermittel vermutet?
Was will der Single in puncto Profilbild?
Stan und ich sind und ziemlich sicher, dass die- oder derjenige mit der allumfassenden Antwort auf diese Frage den (finanziellen) Jackpot knacken dürfte. Als wir uns vor mehr als 15 Jahren online kennengelernt haben, hatten wir aber jeweils Profilbilder mit einem dezenten Hintergrund von uns eingestellt. Und freilich das Lächeln jeweils nicht vergessen. Schaut man sich die potenziellen
Dating- und Sextrends 2025 stellt man fest, dass ein entsprechendes Vorgehen immer noch repräsentativ ist.
Dafür sprechen übrigens auch die Erkenntnisse aus dem dazugehörigen Parship DatingKompass, für dessen Erstellung man 1.018 Singles und Liierte ab 18 Jahren im September 2024 online befragte. Das Ergebnis? Zwei Drittel (66 %) von ihnen wünschten sich unbearbeitete Profilbilder. Bei der Gen Z waren es mit 79 % noch einmal deutlich mehr als bei den älteren Nutzer*innen, da sich in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen nur 39 % der Befragten für unbearbeitete Bilder deutlich mehr begeisterten. Was also die alte Frage …
Wie viel Bildbearbeitung ist beim Online-Dating erlaubt?
… aufwirft. Ja, sie ist die Mutter aller Fragen – und sie lässt sich nicht ganz einfach beantworten. Was man indes festhalten kann: Sowohl deutlich ältere Bilder (älter als sechs bis zwölf Monate) als auch solche, die den Eindruck von der gezeigten Person ziemlich verändern, erweisen sich meist als eher kontraproduktiv. Nicht missverstehen: Es geht hier nicht um das kleine Pickelchen oder den kleinen Fleck auf dem T-Shirt. Sondern eher um veränderte Gesichtszüge, eine deutlich kleinere Nase, eine wesentlich schmalere Taille und Co. Denn, wenn man in der Realität überhaupt nicht mehr zu seinem Profilfoto passt, kommt das garantiert nicht so gut an.
Die gute, damit verbundene Nachricht: Wer einige der (immer noch geltenden und zu Recht bekannten) Profilbild-No-Gos umgeht, ist schon ein ganzes Stück weit auf der sicheren Seite. Hier einmal vier der bekanntesten und die Gründe, warum sie dazu geworden sind und wie man sie aushebeln kann:
(zu) viel nackte Haut |
extrem bearbeitete Profilbilder |
zu viel Hintergrund |
Selfie im Badezimmer oder mit dem Badezimmerspiegel |
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wie viel hierbei richtig ist, ist auch ein Frage der Dating Form (feste Partnersuche / Casual Dating) –
an sich gilt jedoch: je weniger sexy die Erstabsicht, desto weniger ist tendenziell geschickter
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an sich spricht nichts dagegen, ein wenig am Kontrast oder an der Helligkeit zu feilen – umfassendere Bildbearbeitungen schaden jedoch der authentischen Wirkung |
auch hierbei ist weniger (speziell bei unaufgeräumten Zimmern oder Mitmenschen) mehr – und im Zweifelsfalls hilft die „unscharfer Hintergrund“-Funktion |
einfach ein echter Abtörner – und das Schätzungen zufolge für rund 2/3 aller Singles |
Ja, darf man denn jetzt gar nichts mehr (mithilfe von KI) optimieren?
Die nächste berechtigte Frage. Wir haben uns ja schon einmal mit dem Thema „
Welche Auswirkungen hat das Online-Dating auf unser emotionales Liebesleben?“ befasst. Und auch über den
Einfluss der KI aufs Online-Dating haben wir uns bereits einige Gedanken gemacht. Allerdings ging es in den damit verbundenen Artikeln eher um die Inhalte, weniger um die dafür genutzten Fotos.
Worin jedoch eine Schnittmenge liegen könnte: Je subtiler der Eingriff und je realistischer das Ergebnis, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es online nicht auffällt. Aber dann gibt es ja immer noch die Realität. Sowie die mit ihr verbundene Fallhöhe, was eine mögliche Enttäuschung betrifft. Wie genau das Ganze letztlich ausgeht, ist schwer zu sagen. Zumal es nicht unwesentlich von den Internet-User*innen abhängt, wie diese damit umgehen und ob sie selbst umsetzen, was sie sich wünschen. Und so bleibt es letztlich dabei, dass früher oder später Reales Wahres ist. Zumindest in Bezug auf eine langfristigere Partnerschaft.
Will also heißen? Es spricht nichts dagegen, wenn man sich ein wenig geschickt ins (reale) rechte Licht setzt. Je eher man sich dann aber persönlich trifft oder zumindest einen Videocall hinbekommt, desto besser. Dann erhält ein falscher Eindruck gar nicht erst die Gelegenheit, sich über eine längere Zeit zu manifestieren. Dafür kann man dann schauen, ob einem der Richtige zusagt oder nicht.