Ob im Hardcore Porn, in der BDSM Sexgeschichte oder beim heißen Camsex: Menschen, die einen Uniformfetisch haben, sind in guter Gesellschaft – genauso wie jene, die bei Tops auf ein strenges, autoritäres Auftreten stehen. Wie kommt dieser Sexappeal zustande, dass man Autoritätspersonen oft als sexuell anziehend wahrnimmt? Und welche psychologischen, sozialen und kulturellen Faktoren spielen dabei eine Rolle?
Warum Macht, Autorität und Dominanz sexuell anziehend wirken
- der Zusammenhang von Macht und Kontrolle: Autoritätspersonen strahlen Macht und Kontrolle aus. Und das verbinden viele Menschen, auch bedingt durch die häufige kulturelle Verknüpfung von Macht mit Attraktivität, als besonders anziehend. Oft geht es dabei um physische Stärke, es kann jedoch genauso gut um psychologische Macht gehen.
- die Vorbildfunktion: Autoritätspersonen, wie Lehrerinnen/Lehrer oder Führungskräfte, haben oft eine Vorbildfunktion. Das liegt bestenfalls daran, dass sie nicht nur dominant, sondern auch fachlich kompetent und erfolgreich sind und daher bewundert werden. Stichwort Sapiosexualität.
- der Reiz des Tabubruchs und der Rebellion: Die Anziehung zu Autoritätspersonen kann auch mit dem Reiz des Verbotenen verbunden sein – gerade dann, wenn die gesellschaftlichen Normen einen (sexuellen) Kontakt oder eine Beziehung zu ihnen zum Tabu erklären. Dadurch wird es noch reizvoller und spannender, diese Grenze zu überschreiten. Man denke dabei etwa an schlagende Argumente beim Mathe-Lernen …
- das Charisma, das sie idealerweise mitbringen: Von nichts kommt nichts – und in der Regel entwickelt man sich nicht zur Autoritätsperson, wenn es einem an Präsenz, Ausstrahlung und Charisma mangelt. Und das gilt sowohl für die Domina als auch für die Femdom (oder ihre männlichen Pendants).
- last but noch least – die dahinterstehende psychologische Dynamik: Die Beziehung zwischen Autorität und Unterordnung kann auch eine den Sexappeal verstärkende, psychologische Komponente haben. Insofern sorgt also auch das Gefühl der Unterwerfung oder Hingabe, das man in der Gegenwart einer Autoritätsperson empfindet, zuweilen für ein erotisches Prickeln. Ein Gefühl, das sich übrigens auch im Rollenspiel- und/ oder Camsex Kontext einstellen und im Zusammenspiel mit einem berücksichtigten Uniformfetisch noch einmal steigern lassen kann …
Erotische Faszination von Uniformen und Autoritätspersonen in Kultur und Alltag
Berufliche Sexyness scheint durchaus mit Uniformen und Autoritäten in Verbindung zu stehen. Besonders interessant dabei: Frauen begeistern sich offenbar für Kapitäne, Feuerwehrmänner und Ärzte; Männer dagegen scheinen Stewardessen und
Krankenschwestern zu bevorzugen.
Oder mit anderen Worten: Männer mögen es wohl immer noch, wenn Frauen eher den Service übernehmen. Im Umkehrschluss sollen Männer offenbar immer noch über die gewisse „Anpackermentalität“ verfügen.
Aber was ist denn dann mit
- Polizistinnen und Polizisten,
- Militärs,
- Gefängniswärterinnen und -wärtern,
- Dozenten aller Geschlechter und Co.?
Die bringen natürlich auch reichlich sexy Potenzial mit, wobei ein echter Machtmissbrauch keinesfalls erotisch ist. Gleichzeitig steht außer Frage, dass das Ganze positiv im Sinne der Erotik nutzbar ist. Einvernehmlichkeit ist dabei freilich das A und O (Stichworte Metakonsens und CNC). Doch dann haben Praktiken wie
| Rollenspiele |
Orgasmuskontrolle |
Tease and Denial |
| Selbstbefriedigung nach konkreten Anweisungen |
Disziplinierungen |
Rape Games |
| Fesselspiele |
Sinnesentzug |
oder Forniphilia (Degradierung zum Objekt wie einem Möbelstück) |
eindeutig einen potenziellen Reiz. Einen Reiz, der auch in Sexvideos aus den verschiedensten Genres wie dem Amateur Porn eine nicht unwesentliche Rolle spielt und viele Fans findet. Und natürlich entdeckt man auch auf Camsex Seiten wie
bongacams.de eine Vielzahl an Ideen, die genau diesen autoritären Sexappeal transportieren.
Konkrete Ausdrucksformen von Dominanzfantasien
Bestimmte Rituale und sprachliche Regeln verstärken
die erotische Wirkung von Macht und Unterwerfung. Ein klassisches Beispiel ist das Siezen der dominanten Person, bei dem die unterwürfige Person respektvoll spricht und damit Hierarchie und Kontrolle sichtbar macht. Diese Form der symbolischen Unterwerfung erzeugt Spannung, steigert die Konzentration auf die dominante Figur und intensiviert das Gefühl der Hingabe.
Weitere Ausdrucksformen umfassen:
| körperliche Inszenierungen |
regelbasierte Kommunikation |
symbolische Kleidung oder Accessoires |
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| Knien, Präsentieren bestimmter Körperteile oder Fixierungspositionen |
nur auf Aufforderung sprechen, gewisse Gesten ausführen oder Befehle ohne Widerrede erfüllen |
Uniform, Collar, Handschuhe oder Schuhe als Machtmarker |
Diese Ausdrucksformen wirken zusammen: Sie verstärken nicht nur die erotische Spannung, sondern auch das psychologische Erlebnis. Im Rollenspiel, beim Camsex oder in BDSM-Geschichten transportieren sie den Sexappeal von Autoritätspersonen besonders direkt.
Fazit: Der Sexappeal von Macht und Kontrolle in der erotischen Fantasie
Macht, Kontrolle und Autorität bilden zentrale Elemente vieler erotischer Fantasien. Ob in Uniform, als Führungskraft oder in Rollenspielen (gern auch beim
Cam- und/oder Telefonsex)– die sexuelle Anziehung entsteht aus dem Zusammenspiel von
- physischer Präsenz,
- psychologischer Dominanz
- und der Möglichkeit zur Unterwerfung.
Uniformfetische und BDSM-Praktiken verdeutlichen, wie gesellschaftliche Rollen in sexuelle Spannung transformiert werden können.
Einvernehmlichkeit und
klare Regeln bilden dabei die Basis, damit diese Dynamik positiv erlebt wird. Insgesamt zeigt sich aber, dass der Sexappeal von Autoritätspersonen sowohl kulturell geprägt als auch psychologisch tief verankert ist und in unterschiedlichen erotischen Kontexten wirksam bleibt.