Wer hätte das in den 1990er-Jahren gedacht? Damals waren Sextoys noch ein streng verheimlichtes Tabu-Thema, heute sind sie längst im gesellschaftlichen Mainstream angekommen. Dabei ist das aktuelle Angebot den Produkten „von damals“ gar nicht so unähnlich: Nach wie vor sind vor allem Dildos und Vibratoren gefragt. Allerdings kommen die technisch wie optisch ausgereifter und haptisch angenehmer daher. Und natürlich erweist es sich als deutlicher Vorteil, dass eine aufgeklärtere, offenere Gesellschaft in einer wachsenden Zahl an Onlineshops ein riesiges Angebot an Masturbationshelfern für Männer wie für Frauen entdecken kann. Oder sollen es lieber Toys für das Liebesspiel zu zweit sein?
Die Top 6 Sextoys der Deutschen 2025
Bei einer Umfrage nach den beliebtesten Sextoys 2025 wären die ersten Plätze ähnlich wie 1995: Vibratoren liegen klar an der ersten Stelle, gefolgt von
Dildos auf Rang zwei. Und tatsächlich braucht man nicht lange zu suchen, um auch den mittelgroßen, geäderten, fleischfarbenen Vibrator mit rotem Drehregler aus vergangenen Jahren noch zu entdecken. Allerdings rangiert der heute eher unter „ferner liefen“, denn das Angebot reicht sowohl bei Dildos als auch bei Vibratoren über ein riesiges Spektrum an Größen, Formen und Farben.
Insbesondere Pink, Violett und das so neutrale wie elegante Schwarz sind heute besonders beliebte Sextoy-Farben.
Dies gilt natürlich auch für BDSM-Sextoys und die immer häufiger nachgefragten
Masturbatoren für Männer. Bei smarten Sextoys liegt der Anteil aktuell noch weit abgeschlagen bei 1,5 % – allerdings ist die Wachstumsrate hier insgesamt am höchsten. Der Hauptgrund ist schnell erraten: Prinzipiell gibt es keine Sexspielzeug-Kategorie, die sich nicht smart interpretieren ließe.
Gut möglich, dass sich unter den vorderen Positionen im Sextoy Ranking 2025 schon heute einige
smarte Erotikspielzeuge verstecken (Marktanteil jeweils in Klammern):
Vibratoren (42 %) |
Dildos (18,5 %) |
Cockringe (4,2 %) |
Klitorisstimulatoren (8,7 %) |
Masturbatoren für Männer (6,8 %) |
Analplugs (4,2 %) |
Nord vs. Süd: So unterschiedlich kaufen die Deutschen Sextoys
Grundsätzlich zeigt man sich in allen Teilen Deutschlands offen für Masturbationshilfen beziehungsweise
Sexspielzeug. Und auch die Spitzenpositionen im Beliebtheitsranking sehen fast überall identisch aus: Der Vibrator ist in (fast) allen Bundesländern das begehrteste Sextoy. Lediglich für Brandenburg und Sachsen-Anhalt nennen einige Quellen den Penisring an der Pole Position.
Natürlich machen die
Sexspielzeug-Vorlieben beim Camsex und anderen Szenarien nicht an den Landesgrenzen halt. Betrachtet man jedoch den Norden und den Süden Deutschlands, zeigen sich einige Unterschiede.
- So kaufen die Norddeutschen (pro Kopf) geringfügig mehr Toys als die Vergleichsgruppe, zudem zeigt man sich im Norden tendenziell experimentierfreudiger: Druckwellenvibratoren und appgesteuerte Toys verkaufen sich hier besser als in den südlichen Bundesländern.
- Die Süddeutschen zeigen sich zwar auch zunehmend offen für BDSM-Zubehör und neue Sexspielzeug-Innovationen, begeistern sich aber vorrangig für klassische Produkte wie Vibratoren und Dildos. Und auch ein Blick auf die Stadtstaaten ist interessant:
Und Hamburg? Die norddeutsche Hansestadt wird ihrem Ruf als Sextoy-Hauptstadt auch statistisch gerecht. Doch wer hätte das deutsche BDSM-Zentrum in Berlin verortet? Tatsächlich werden Peitschen, Masken, Handschellen & Co. dort signifikant häufiger bestellt als in anderen Teilen des Landes.
Zudem werden auch Ballungsgebiete und ländliche Räume ihrem jeweiligen Ruf nach wie vor gerecht: In Großstädten ist man tatsächlich auch in erotischer Hinsicht Technik-affiner als in Dörfern und Kleinstädten. Im Tal der Ahnungslosen lebt heute allerdings niemand mehr, sodass sich
Veränderungen bei der Lust an Lustspendern letztlich überall bemerkbar machen.
Sexspielzeug-Trends 2025 Smart, nachhaltig, diskret
Der aktuelle Sextoy-Trend zeichnet die Entwicklung der letzten Jahre fort. So erfreuen sich zwar die Klassiker wie Vibrator und Dildo der größten Beliebtheit, dabei stehen allerdings nicht nur Form, Größe und Stärke der Vibration im Vordergrund. Immer wichtiger werden auch
- körperfreundliche Materialien wie medizinisches Silikon, ABS oder Glas,
- ergonomische Formen und Farben, die sich althergebrachten Klischees entziehen,
- Diskretion und Anwenderfreundlichkeit durch leise Motoren, gute Verpackungen für Transport und Aufbewahrung und Wasserdichtigkeit nach IPX7+,
- Nachhaltigkeit durch integrierte, langlebige Akkus, robuste Bauweise und recycelbare Verpackungen sowie
Parallel schaut man sehr interessiert auf die Entwicklung bei smarten Sextoys – und auf Neuerungen, wie sie etwa im Angebot von
Eis.de präsentiert werden. Dort zeigt sich vor allem die Marke Satisfyer als lustvoll-innovativ.
Was liegt im echten oder digitalen Warenkorb und wie hoch ist die Rechnung?
Der schmuddelige Sexshop hinter dem Bahnhof ist längst Geschichte. Wenn von niedergelassenen Erotikhändlern die Rede ist, dann handelt es sich zumeist um stylishe Boutiquen oder großzügige, helle Stores.
Beispiele davon sieht man etwa auf der Hamburger Reeperbahn – wo die
Boutique Bizarre aus guten gründen Kultstatus genießt. Der überwiegende Teil aller in Deutschland gekauften Sextoys kommt allerdings aus einem
spezialisierten Onlineshop.
Onlinehändler punkten zumeist mit einem sehr breit gefächerten Angebot, niedrigen Preisen und einem diskreten, schnellen Versand. Trotzdem bekommt man auf Wunsch eine kompetente Beratung.
Generell ist man hierzulande auch bei Erotikspielzeug qualitätsbewusst und gibt für Markenprodukte im Zweifel gerne etwas mehr Geld aus.
Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland trotzdem nur im Mittelfeld – was man wohl auch auf die (ebenfalls typisch deutsche) Schnäppchenmentalität zurückführen kann.
Denn auch Masturbationshilfen und anderes Sexspielzeug kauft man gerne im Sonderangebot. Unter dem Strich bewegt sich der Rechnungsbetrag etwa zwischen 35 und 70 Euro für jeden
Sexartikel-Einkauf.
Fazit: Der Vibrator bleibt Deutschlands Nummer 1
Der erste Eindruck trügt: Wer zunächst meint, dass sich im zurückliegenden Vierteljahrhundert in Sachen Sexspielzeug nichts getan hätte, wird eines Besseren belehrt. Zwar steht man hierzulande weiterhin auf klassische Freudenspender wie Dildos und Vibratoren – man erfreut sich aber auch an der immer größeren Material- und Farbauswahl.
Und auch technisch wird von den Toys deutlich mehr erwartet als in den 1990ern: Die Deutschen werden zunehmend smart, und zwar ausdrücklich auch beim Sex. Kein Wunder, dass hier wie international alle Zeichen
weiterhin auf Wachstum stehen.