Tatsächlich gibt es noch den fleischfarbigen, klassisch-geäderten Vibrator mit dem knallroten Drehregler an seiner Rückseite. Die meisten Menschen entscheiden sich aber längst für Sexspielzeug, das es auch aus technischer Sicht in sich hat. App-gesteuerte Sextoys sind der letzte Schrei, doch wie steht es eigentlich um deren Sicherheit? Ein näherer Blick beantwortet die Frage, ob man die neueste Generation der Sextoys auch aus dieser Sicht als geil bezeichnen kann.
Die Materialsicherheit ist fast immer gegeben
Manch ein Material, das man in der Vergangenheit für die Herstellung von Sexspielzeug verwendete, betrachtet man heute eher kritisch. An die Stellen von Jelly und Hartplastik hat sich mittlerweile das äußerst hygienische, hautfreundliche und haptisch angenehme Silikon aufgeschwungen. Ob Dildo beziehungsweise Vibrator, Liebeskugeln oder Masturbator, längst dominieren
Silikon-Toys das Angebot im Sexshop und die Auswahl in der Nachtischschublade.
Doch apropos Silikon: Auch das Silicon Valley spielt bei der Masturbation oder dem partnerschaftlichen Toy-Sex zumindest im übertragenen Sinn eine wichtige Rolle. Denn immer mehr Sexspielzeug beschränkt sich nicht mehr auf die schlichte, per Knöpfchen oder Drehregler steuerbare Vibration. Sexspielzeug kann in verschiedensten Modi vibrieren, zucken und stoßen – und die Steuerung erfolgt über die App im Smartphone. Bei vielen Sextoys ist es sogar möglich, die Bedienung im wahrsten Sinn aus der Hand zu geben. Das kann unter anderem beim
Sexcamchat extrem geil sein, wirft aber auch die Frage nach der Sicherheit auf. Kann hier etwas passieren?
Bluetooth-Toys sind besonders beliebt
Genau wie bei Headsets oder der Verbindung mit dem Autoradio ist Bluetooth auch bei interaktiven Sextoys längst gängiger Standard: Knapp zwei Drittel der 2023 in Deutschland verkauften, interaktiven Sextoys wurden über Bluetooth angesteuert. Insgesamt setzte die Branche im Jahr 2023
mehr als 2 Milliarden Euro mit app-gesteuerten Sextoys um – wovon 2 Drittel auf Lustspender für Frauen entfielen.
Im Hinblick auf die Datensicherheit spielt es allerdings keine Rolle, ob man ein Sexspielzeug vaginal, anal oder oral verwendet. Essenziell ist jedoch: Unbefugten ist der Zugriff strengstens verboten. Trotzdem gibt es natürlich nicht wenige Zeitgenossen, die sich für ein solches Verbot nicht interessieren. Und jede aktive Bluetooth-Verbindung stellt ein potenzielles Risiko dar, dass unerwünschte Personen die Kontrolle übernehmen. Ginge es dabei lediglich um die Stoßbewegungen eines Sexspielzeugs, so wäre die Sache weniger schlimm. Manch eine oder einer würde die überraschende
Fremdsteuerung vielleicht sogar genießen. Doch zumeist versuchen die Übeltäter vordergründig, auf diesem Weg an persönliche Daten zu gelangen.
Fachleute raten deshalb dazu, sich in Sachen (versteckte)
Selbstbefriedigung in der Öffentlichkeit im Zweifel lieber zurückzuhalten, speziell in Bezug auf app-gesteuerte Sextoys. Zwar ist die Gefahr eines Bluetooth-Hacks durch eine in der Nähe befindliche Person eher gering, wenn man sein Apptoy bei einer Gassirunde mit dem Hund durch die Felder genießen möchte. In einem rappelvollen Café im Stadtzentrum sollte man aber lieber darauf verzichten. Oder stattdessen auf einen Vibrator ohne drahtlose Fernsteuerung zurückgreifen.
Gibt es weitere Sicherheitstipps von Fachleuten?
Einige Expert*innen haben sich natürlich längst mit der
Thematik befasst. Neben der Vermeidung einer Apptoy-Nutzung in der Öffentlichkeit wird außerdem dazu geraten,
- nur app-gesteuerte Sextoys von verlässlichen Anbietern zu nutzen, die deutsche Datenschutzbestimmungen erfüllen,
- die Software regelmäßig upzudaten,
- starke Passwörter und, sofern möglich,
- eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nutzen.
Gut zu wissen: Die Satisfyer-App erfüllt tatsächlich deutsche Standards und speichert vergleichsweise wenig persönliche Daten. Generell sollte man die Verbindung von ferngesteuertem Sexspielzeug aber nur so lange aufrechterhalten, wie man das jeweilige Toy tatsächlich nutzen möchte.
Ist es fahrlässig, einer anderen Person die Steuerung von app-gesteuerten Sextoys zu erlauben?
Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Denn natürlich kann es extrem scharf sein, wenn die / der Partner*in das Toy über seine im Smartphone installierte App bedient, womöglich sogar von der anderen Seite der Welt. Und auch beim
Camsex kann ein entsprechend ausgestattetes Sexspielzeug für einen ganz besonderen Kick auf beiden Seiten sorgen. Allerdings sollte man die entsprechenden Daten nur austauschen, wenn man seinem Gegenüber vertrauen kann – was bei der professionellen Webcam-Erotik über eine deutsche beziehungsweise europäische Plattform bereits vertraglich gesichert ist.
Beim Flirten über eine Dating- oder auch eine
Swinger & Amateurcommunity gilt es natürlich abzuwägen, ob man der anderen Person die entsprechenden Daten nennen möchte. Mit einer App wie von Satisfyer ist man jedoch auf der sicheren Seite, denn hier muss man seinem Gegenüber lediglich einen Usernamen nennen. Somit bleibt man nicht nur anonym: Es ist gleichzeitig so gut wie ausgeschlossen, dass jemand über die so entstehende Verbindung unbefugt private Daten abgreifen kann. Man kann sich also ganz der gezielt (!) fremdgesteuerten Lust hingeben – und das ist mit Sicherheit ein
verdammt geiles Gefühl.