„Die Optik / Attraktivität bestimmt, ob man zusammenkommt. Der Charakter entscheidet, ob man zusammenbleibt.“ Natürlich ist dieser Spruch nicht für jede und jeden in jeder Situation zutreffend. Trotzdem ist eines nicht von der Hand zu weisen. Menschen sind empathische Wesen, daher sind Charaktereigenschaften in zwischenmenschlichen Beziehungen auf lange Sicht von wesentlicher Bedeutung.
Grundsatzfrage: Partnerschaft oder nur poppen?
Was genau verbindet zwei Menschen miteinander? Eine wichtige Frage, denn zunächst einmal ist relevant, was man miteinander zu tun hat. Im Berufsleben oder im Sportverein liegen die Schwerpunkte anders als bei einem
ONS, einer Affäre oder einer langfristigen Partnerschaft. Und selbst zwischen diesen drei Beziehungsformen gibt es deutliche Unterschiede:
- One-Night-Stand: Selbstbewusstsein, Risikobereitschaft, Abenteuerlust
- Affäre: Kultiviertheit, Eloquenz, Aufgeschlossenheit, Charme und Witz
- Partnerschaft: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Empathie
Was ist mit den netten Mädchen und bösen Jungs?
Das Klischee ist sehr klar: Das schöne, verständnisvolle, empathische Geschlecht ist weiblich. Männer hingegen sind kernige Draufgänger, die bei Bedarf auch rücksichtslos agieren. Tatsächlich bestätigen einige Studien diese Geschlechterstereotype zumindest teilweise. Im Durchschnitt sind Frauen sozial verträglicher, zeigen dafür aber etwas geringere emotionale Stabilität. Männer hingegen punkten öfter bei Extroversion und Versuchsfreude, was sie – je nach Kontext – attraktiver erscheinen lassen kann.
Doch diese Einordnung greift zu kurz: Die Welt ist nicht schwarz-weiß, und das binäre Geschlechterschema gilt längst als überholt. Das Spektrum an
geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung ist weitgefächert. Die Unterschiede zwischen zwei Männern können oft größer sein als zwischen einem Mann und einer Frau. Allein aus dem Geschlecht lassen sich also wohl keine verlässlichen Rückschlüsse auf die Charaktereigenschaften eines Menschen ziehen.
Welche Faktoren sexuelle Anziehung wirklich beeinflussen, bleibt somit ein kontroverses Thema. Neben dem biologischen Geschlecht spielen offensichtlich auch soziokulturelle Prägungen eine zentrale Rolle. Klar ist: Wer mit Offenheit, Ehrlichkeit und Empathie auf andere zugeht – idealerweise gepaart mit einer gewissen intellektuellen Tiefe –, wirkt auf viele besonders anziehend.
Wie sexy ist Grips?
Dummheit und Bildungsferne sind ganz und gar nicht erotisch, sondern stehen sogar für das komplette Gegenteil. Also liegt die Vermutung nahe, dass ein hoher IQ jemanden besonders begehrenswert macht. Doch
so einfach ist es nicht.
Gerade wenn es um mehr als nur eine heiße Nacht geht – also um ein langfristiges Beziehungsmodell – zeigt sich oft: Gleich und gleich gesellt sich gern. Ein ähnliches
intellektuelles Niveau und ein vergleichbarer Bildungsstand erleichtern das Finden von gemeinsamen Interessen, auch in sexueller Hinsicht. Menschen, die man als „Dummköpfe“ oder „Klugscheißer“ wahrnimmt, wirken in erotischer Hinsicht oft unattraktiv.
Ein weiteres Kriterium ist die sogenannte
sexuelle Intelligenz oder sexuelle Kompetenz. Darunter versteht man die Fähigkeit, in sexuellen Situationen einfühlsam und bewusst zu agieren – zum Beispiel
- in der Kommunikation zu sexuellen Themen,
- dem Verständnis für die Bedürfnisse der oder des anderen,
- aber auch im Wissen um Anatomie und Techniken
sollten die Unterschiede möglichst nicht übergroß sein. Insgesamt gilt dabei: Große Unterschiede können problematisch sein, aber ein gewisses Maß an Differenz in Wissen und
Erfahrung kann ebenso reizvoll sein. So entsteht Raum für gegenseitige Neugier, Weiterentwicklung – und erotische Spannung, etwa in Form von
Rollenspielen oder Erziehungsspielen.
Was ist mit Dominanz?
Ob aufgrund ihres Selbstbewusstseins, Durchsetzungsfähigkeit, Entscheidungsfreude oder der Fähigkeit, andere zu führen – dominante,
autoritäre Personen üben auf viele andere eine gewisse Faszination aus. Doch Vorsicht: Dominanz darf nicht mit Aggression, Rücksichtslosigkeit oder einem Wunsch nach Machtausübung verwechselt werden – auch wenn diese Begriffe im Alltag oft vermischt werden.
Fest steht: Bei dominanten Menschen ist meist viel Energie im Spiel. Gerade das macht sie für sogenannte‚
Sensation Seeker‘ (‚Sensationssuchende‘) interessant. Diese Personen benötigen ein hohes Maß an Reiz und Spannung, um sich wohlzufühlen – und suchen häufig gezielt den Kontakt zu
dominanten Partnerinnen oder Partnern. Abenteuerlust, emotionale Intensität und abwechslungsreiche Beziehungen dienen in diesem Zusammenhang oft als Mittel gegen Routine und Langeweile. Interessanterweise zeigen sich hier keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Anders sieht es aus, wenn man den Faktor Angst berücksichtigt – insbesondere bei Frauen. Eine
Studie der Universität Konstanz zeigt:
- Einige Frauen mit eher ängstlichem Charakter empfinden dominante Partnerinnen oder Partner als eine starke Schulter zum Anlehnen.
- Andere kompensieren ihre Ängste lieber durch einen kulturell vielfältigen Lebensstil mit Reisen, Lesen und kreativen Aktivitäten – und fühlen sich durch dominante Persönlichkeiten eher eingeengt.
Interessanterweise lassen sich diese Muster nicht 1:1 auf ängstliche Männer übertragen – ihre Reaktionen auf dominante Partnerinnen oder Partner verlaufen deutlich individueller.
Fazit? Wissen und Bildung brauchen Empathie und Verantwortungsbewusstsein
Dummheit und Engstirnigkeit sind nicht nur unsexy – sie können in bestimmten Situationen sogar gefährlich werden. Ein gewisser Intellekt und ein solider Bildungshintergrund hingegen wirken oft attraktiv. Besonders dann, wenn man sich auf einer emotionalen und intellektuellen Augenhöhe begegnet, ohne dabei alle Unterschiede einzuebnen.
Doch Intelligenz allein reicht nicht aus: Empathie und Verantwortungsbewusstsein sind mindestens ebenso entscheidend – insbesondere in erotischen Kontexten mit intensiver Dynamik. Denn: Von einem bildungsfernen, impulsiven „
Dummdom“ geht nicht zwangsläufig mehr Gefahr aus als von einem ebenso dominanten, gebildeten – aber empathielosen Psychopathen.
Für eine gesunde, respektvolle erotische Beziehung ist es essenziell, dass das Gegenüber:
- Bedürfnisse und Grenzen erkennt und achtet,
- Ängste wahrnimmt und ein sicheres, vertrauensvolles Umfeld schafft,
- und nie über das individuell Tragbare hinausgeht – selbst dann nicht, wenn solche Grenzerfahrungen eingefordert werden.
Letzteres gilt besonders bei emotional oder medizinisch sensiblen Spielarten wie Tunnel- oder
Rape Plays. Hier zeigt sich deutlich: Verantwortungsbewusstsein kann nicht nur schützen – es kann auch als zutiefst erotische Charaktereigenschaft empfunden werden. Denn wer Verantwortung übernimmt, demonstriert
Reife |
Selbstbewusstsein |
Stärke |
die Fähigkeit, bewusst zu handln |
den Mut, sich Herausforderungen auf sinnvolle Weise zu stellen |
die Fähigkeit und dem Willen, sich um andere zu kümmern |
Selbstständigkeit |
Unabhängigkeit und |
lamgfristiges Denken |
Und wenn das nicht alles sexy ist, was dann?