Die japanische Pornoindustrie mit ihren JAVS (Japanese Adult Videos) produziert einige der vielfältigsten und einzigartigsten Sexfilme der Welt. Was unter anderem daran liegt, dass der Japanese Porn auch im Vergleich zum restlichen Asian Porn einige Besonderheiten mitbringt, die weltweit immer mehr Fans finden. Gleichzeitig ist aber auch festzuhalten, dass nicht alle damit verbundenen japanischen kulturellen und gesellschaftlichen Besonderheiten in den Augen der Japaner immer richtig interpretiert und unter dem „Label“ European / North American Japanese Porn entsprechend wiedergegeben werden.
Was ist das Besondere an japanischen Sexvideos und -genres?
Die Geschichte der
japanischen Pornografie komplex und spiegelt viele kulturelle Eigenarten des Landes wider. Sie hier umfangreich darzustellen, würde sicherlich den Rahmen sprengen. Es ist jedoch interessant zu sehen, dass sich ganz eigene Genres wie
- die „Lolita Fantasys“ (erwachsene Frauen kleiden und verhalten sich wie minderjährige, kindliche bis jugendliche Mädchen)
- der „Tentacle Porn“ (oft in Hentais gezeigt, in denen Tentakelwesen oder Monster Frauen benutzen)
- oder „Omorashi“ (eine Variante des Urinfetischs, bei der das Zurückhalten von Urin oder das unfreiwillige Einnässen von Personen Thema ist)
gebildet haben, die in Japan durchaus populär sind, gerade in westlichen Ländern aber zu kontroversen Diskussionen führen oder eher eine kleinere Nischenvorliebe darstellen.
Mit welchen Sexpraktiken und anderen Porno Kategorien steht der Japanese Porn oft in Verbindung?
Ob
Bukkake, der Griff zu (Schul-) Uniformen, die Darstellung weiblicher Büroangestellter oder die Inszenierung von Gruppensex – in Europa bekommt man in Japanese Pornes viele Szenarien zu sehen, die man eben so erwartet, wenn man Suchbegriffe wie
- Japanese Teen Porn
- Japanese Mom Porn
- Japanese Schoolgirl Porn
- Japanese Lesbian Porn
- Japanese Rape Porn
- oder Big Ass Japanese Porn
bei
pornhub.com und Co. eingibt. Und tatsächlich erfreuen sich auch die Japaner (es sind nämlich vornehmlich Männer, an die sich die Macher*innen der Aduld Videos richten) an den entsprechenden Darstellungen. Was sich insofern auch als praktisch erweist, weil sie sich gut mit anderen international beliebten Pornogenres wie
Cosplay |
Hentai / Anime / Manga |
Verwendung von XXL-Toys |
Creampie |
Nudism in Public |
Mature / MILF |
BDSM |
Shibari |
oder Rape Play |
kombinieren lassen. Gleichzeitig sollte man sich von vielen dort zu findenden "japanischen Sexvideos" nicht täuschen lassen. Denn zahlreiche davon entsprechen nicht dem traditionellen Japanese Porn. Vielmehr sind sie eher nach westlichen Vorstellungen für vorrangig europäisches und nordamerikanisches Publikum produziert worden. Das hat verschiedene Gründe, die viel mit den Unterschieden zwischen der japanischen und westlichen Pornoindustrie, den zugrundeliegenden rechtlichen Rahmenbedingungen und der Konsumkultur zu tu haben.
Inwiefern ähneln und unterscheiden sich westliche Pornos und der Japanese Porn?
Bei der westlichen und der japanischen Pornografie handelt es sich um zwei der weltweit größten Pornoindustrie-Märkte, wobei zwischen ihnen einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede bestehen.
Die wesentlichen Ähnlichkeiten liegen dabei in
- der Vielfalt der Genres, die diverse Mainstream (Fetisch) Vorlieben sowie Nischeninteressen bedienen,
- den oftmals hochprofessionell und aufwendig gestalteten Produktionen inklusiver spezialisierter Studios, Regisseur*innen und Darsteller*innen
- sowie der gegenseitigen Beeinflussung (Stichwort europäisches Interesse am Hentai und Bukkake Porn oder japanisches Interesse an unzensierten Inhalten und westlichen Pornodarsteller*innen)
Doch wie schon angesprochen, gibt es auch einige Differenzen, die sich verstärkt in den folgenden fünf Aspekten niederschlagen:
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Japanese Porn |
European Porn |
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Zensur und rechtliche Rahmenbedingungen |
Genitalien müssen laut Artikel 175 des japanischen Strafgesetzbuches verpixelt oder anderweitig zensiert werden |
keine vergleichbare Zensur, sodass die Inhalte in der Regel expliziter gezeigt werden können |
Ästhetik und Erzählweise |
großes Interesse an der subtilen Darstellung der Erotik – Fokus auf der Fantasie der Zuschauer*innen |
explizite und direkte Präsentation – weniger komplexe Erzählweise – Fokus auf der Darstellung der sexuellen Handlungen |
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starke japanisch-kulturelle Prägung |
starke westlich-kulturelle Prägung |
Darstellung von Frauen und Männern |
Männer in dominanten, Frauen in passiv-unterwürfigen Rollen – Szenarien betonen die Machtverhältnisse zusätzlich |
vielfältigere Bandbreite an Geschlechterrollen und ihrer Darstellung – Frauen sowohl dominant als auch devot |
Publikum und Konsumverhalten |
geringere Tabuisierung, leichte Zugänglichkeit zu Porno Magazinen und DVDs, größere Akzeptanz für Fetisch-Genres |
Starke Nachfrage bei gleichzeitiger Tabuisierung – vorrangig privater Online-Konsum von Sexvideos |
Besonders interessant an der geringeren Tabuisierung von Pornos in Japan ist übrigens, dass sich Pornodarsteller*innen nicht nur auf ihre Arbeit in der Erwachsenenunterhaltung zu beschränken brauchen. Viele von ihnen wie
- Sola Aoi,
- Shoko Takahashi,
- Hitomi Tanaka
- Tina Yuzuki / Rio
- Maria Ozawa,
- oder Rie Sakura
treten auch in anderen Filmen und Serien, in Talkshows, den sozialen Medien oder in anderen Unterhaltungsformaten auf und sind dadurch auch im alltäglichen Leben wesentlich sichtbarer.