Der Begriff „Rubberdoll“ bedeutet übersetzt „Gummipuppe“. Gemeint ist jedoch keine künstliche Spielfigur, sondern eine spezielle Ausdrucksform im Bereich Fetisch und Cosplay. Beim Rubberdolling verwandeln sich reale Menschen mithilfe von Ganzkörperanzügen, Masken und Perücken in stilisierte Latexpuppen. Im Fokus steht dabei weniger die Funktionalität als vielmehr die völlige Transformation von Körper und Identität. Latex, Glanz und Anonymität spielen eine zentrale Rolle. Zudem kann die Umwandlung im Zuge der Verwandlung in einer Rubberdoll Teil eines BDSM-Kontexts sein, aber auch unabhängig davon existieren – als Form der Selbstinszenierung, Fetischästhetik oder Identitätsflucht in eine künstliche, perfekte Erscheinung.
Was ist eine Rubberdoll?
Bei einer Rubberdoll handelt es sich um eine meist männliche Person, die durch ein spezielles Latex-Outfit in eine neue Rolle schlüpft. Durch Attribute wie
- extrem große Brüste,
- eine mittels Korsett enggeschnürte Taille
- oder eine weibliche Latexmaske
tritt die ‚echte‘ Person hinter der ‚Gummipuppe‘ zurück. Außenstehende können folglich nicht mehr erkennen, wer sich hinter der Fassade aus Gummi verbirgt. Dieser
Fetischismus ist recht selten, findet (auch durch mediale Verbreitung) aber eine wachsende Zahl an Fans. Dazu später auch noch mehr.
Was ist der Reiz daran?
Menschen lassen sich zu Rubberdolls transformieren, um die Erfahrung extremer Objektifizierung am eigenen Körper zu machen. Als Rubberdoll gibt man seine Persönlichkeit auf und wird zu einem Sexspielzeug für andere. Manche Menschen möchten aber auch einfach das Gefühl des enganliegenden Gummis auf der Haut genießen.
Außerdem spielt der Sex (oder ein BDSM-Spiel) häufig, aber nicht immer eine Rolle. Denn oftmals geht es vielmehr um die Transformation an sich und/oder um das Sehen und Gesehen-werden.
Parallel dazu sind die meisten Menschen, die in die Rolle der Gummipuppe schlüpfen sind sexuell devot, oft auch
masochistisch veranlagt. In Stein gemeißelt sind diese Aspekte allerdings nicht.
Wie wird man zur Rubberdoll?
- Catsuit,
- Korsage,
- Maske,
- Stiefel
- und Handschuhen.
Wichtig ist häufig auch eine Gummi-Vagina und passendes Make-up. Doch die zu erschaffende Kunstfigur muss nicht in jedem Fall weiblich sein. Es gibt durchaus auch erkennbar männliche Rubberdolls (wenn eine Frau dahintersteckt, gerne auch mit ‚angebautem‘
Strapon), Figuren aus
- der Mythologie,
- der Science-Fiction
- oder der Tierwelt.
Und natürlich kann man im weiteren Sinn kann man auch die Rolle des Vierbeiners bei Spielarten wie dem
Ponyplay zu diesem Themenkomplex zählen.
Dennoch haben alle Kostüme eine Gemeinsamkeit: Jedes Teil wird langsam übergestreift, bis der ganze Körper bedeckt ist.
Für viele Menschen ist somit bereits der Ankleideprozess
ein lustvolles Ritual. Meistens gehört hierzu mindestens eine weitere Person, die ins anschließende Spiel einbezogen wird oder die Rubberdoll anderen Menschen zuführt.
Bei dieser Person kann es sich um Profis aus der Fetisch-Szene handeln, zunehmend finden entsprechende Spiele aber auch Einzug in heimische Schlafzimmer. Ein Vorteil dabei? Mittels professioneller Tutorials und Workshops kann jedermann die Geheimnisse der Rubberdoll-Transformation erlernen.
Woher bekommt man das Outfit?
Leider gibt es nur eine kleine Zahl an spezialisierten Fetisch-Shops. Dort bekommt man (anders als bei den meisten Angeboten über große Shopping-Plattformen wie Amazon oder Ebay) eine professionelle, individuelle Beratung.
In der Regel werden entsprechende
Kostüme aber auch eigenhändig zusammengestellt.
Latex-Kostüme und anderes Equipment kann man mit handwerklichem Geschick, Fantasie und Geduld gut in ‚Marke Eigenbau‘ anfertigen. Dazu gibt es ebenfalls zahlreiche Anleitungen im Internet. Die Eigenkreation erfordert zwar einige Übung, unter dem Strich kann man auf diese Weise aber viel bares Geld sparen.
Welche Risiken bestehen?
Wie bei anderen ‚extremen‘ Spielarten der Erotik gibt es auch hier einige ‚Risiken und Nebenwirkungen‘, die man unbedingt kennen sollte:
- Atembeschwerden: Latex ist nicht atmungsaktiv, daher kann es unter der Rubberdoll-Montur zu Überhitzung und Atembeschwerden kommen. Es gilt also, auf Anzeichen von Unwohlsein zu achten und bei Bedarf Pausen einzulegen.
- Allergien: Einige Menschen reagieren allergisch auf Latex, was zu Hautausschlägen, Juckreiz oder sogar schwereren Reaktionen führen kann. Vor dem ersten Tragen sollte man daher unbedingt eine Latex-Allergie ausschließen.
- Einschränkung der Bewegungsfreiheit: Rubberdolls tragen sehr enge Latexkleidung, was die Bewegungsfreiheit einschränken kann. Dies kann zu Unfällen führen, wenn man nicht vorsichtig ist.
- Psychologische Risiken I: Das Rubberdoll-Spiel kann eine extreme Form der Objektifizierung darstellen. Manche Menschen haben Schwierigkeiten, zwischen dem Fetisch und ihrem normalen Leben zu unterscheiden.
- Psychologische Risiken II: Die Verwandlung in eine Gummi-Kunstfigur erfordert ein hohes Maß an psychischer Stabilität und Selbstbewusstsein. Andernfalls kann sie auch im Nachgang Panikattacken oder Angststörungen bewirken.
- Isolation: Die Rubberdoll-Szene ist eine kleine Nische. Zwar ist es über klassische Sexdating-Plattformen nicht immer einfach, Gleichgesinnte zu treffen. Dafür gibt es inzwischen aber einige eigene Communitys, dank derer Hilfe eine Kontaktaufnahme dennoch möglich sein sollte. Dazu später auch noch mehr.
- Finanzielle Belastung: Latex-Outfits sind generell teuer. Für die Transformation zur Gummipuppe muss man ein besonders hohes Budget zur Verfügung haben. Vierstellige Summen sind hier eher der Normalfall als die Ausnahme.
- Physische Belastung: Das An- und Ausziehen der Rubberdoll-Montur kann anstrengend sein und erfordert Zeit und Geduld.
- Schwitzen: Latex fördert das Schwitzen, was zu Flüssigkeitsverlust und Dehydrierung führen kann. Grund genug, auch als Rubberdoll aus ausreichende Trinken zu achten!
- Infektionen: Latex kann in warmen und feuchten Umgebungen die Ausbreitung von Pilzen und Bakterien begünstigen. Es kommt also darauf an, die Rubberdoll-Montur regelmäßig zu reinigen und zu pflegen, um Infektionen vorzubeugen.
Latex Porn und Camsex: Der Rubber Doll Fetisch im digitalen Zeitalter
Ohne Frage lebt die Rubber Doll-Szene von der Faszination der Verwandlung, der Objektifizierung und dem Austausch in spezialisierten Online-Communitys. Und freilich bieten Latex Porn, Camsex und Community-Plattformen dazu vielfältige Möglichkeiten, wenn es darum geht, die eigene Leidenschaft auszuleben, Kontakte zu knüpfen und sich sicher zu vernetzen.
Latex Porn & Rubber Doll: Die Verbindung
Latex Porn ist ein zentrales Element der Rubber Doll-Fantasie. In diesem Genre stehen die Verwandlung in eine lebendige Gummipuppe, das Tragen von hautengen Latexanzügen und die Inszenierung als „lebendes Sexspielzeug“ im Fokus. Typisch sind Szenen, in denen man die Transformation – etwa das Anlegen von Masken,
Korsetts und aufwendigen Outfits – zelebriert. Die Darstellerinnen und Darsteller werden dabei oft als vollkommen passive, hypersexualisierte Objekte inszeniert.
Dabei ist das Spiel mit der Identitätsauflösung, der Anonymität und der totalen Objektifizierung für viele Rubber Doll-Fans der eigentliche Reiz: Die Latexhaut mutiert zur zweiten Identität, die Grenzen zwischen Mensch und Puppe verschwimmen.
In der Pornografie kombiniert man diese Fantasien häufig mit Elementen aus
um sie visuell in Szene zu setzen. Dabei reicht die Ästhetik dann von künstlerisch-performativ bis explizit erotisch und spricht sowohl die verschiedensten Sinne als auch die Psyche an.
Camsex & reale Kontakte: So findet man Rubber Doll-Partnerinnen oder -Partner
Wer nicht nur konsumieren, sondern aktiv mit anderen Rubber Dolls oder Latex-Fans in Kontakt treten möchte, findet online zahlreiche Möglichkeiten – von anonymen Cam-Sessions bis zu explizit-eigenen Dating-Plattformen:
- RabbitsCams und BoundHub bieten spezielle Kategorien für Latex- und Rubber Doll-Performances, bei denen man live mit Models chatten oder private Cam-Sessions buchen kannst.
- Latex Fetish Dating, Fetish Alt – Latex und Rubber Dates sind Datingseiten, auf denen man ebenfalls nach Rubber Doll- oder Latex-Fans suchen kann – jeweils für Online- oder reale Treffen, inklusive Camsex-Optionen.
Und auch viele weitere Plattformen erlauben Profile, Chat, Video-Calls und die Möglichkeit, Interessen und Grenzen klar zu kommunizieren.
Doch unabhängig davon, für welche Variante man sich entscheidet, sollte man auf Sicherheit und Diskretion achten.
Das bedeutet: Anonyme Accounts nutzen, keine persönlichen Daten teilen und vorab die Spielregeln (z.B.
Safewords, Kamerawinkel, Zahlungsmodalitäten) klären. Außerdem schützen seriöse Plattformen die Privatsphäre ihrer Models und Nutzerinnen und Nutzer und bieten zudem geprüft-sichere Zahlungsoptionen.
Austausch & Community: hier vernetzt sich die Rubber Doll-Szene
Der Austausch mit Gleichgesinnten ist ein wichtiger Teil des Fetisch-Erlebnisses. In spezialisierten Online-Communities findet man Tipps, Erfahrungsberichte und kann sich über Events oder neue Trends informieren. Die Folgenden sind dafür potenziell besonders interessant:
Plattform |
Besonderheiten und Zielgruppen |
|
|
The Doll Forum |
Größtes internationales Forum für Rubber Dolls, mit Technik-Tipps, Fotos und Austausch |
Fetish.com |
aktive Foren und Gruppen zu Latex, Rubber Doll, BDSM, Dating und Community-Events |
FetLife |
weltweit größte BDSM-Community, viele Gruppen und Events für Rubber Doll/Latex-Fans |
Reddit (r/latexfetish, r/Latexadvice) |
anonyme Diskussionen, Tipps, Partnerinnen- und Partnersuche und Erfahrungsberichte |
OnlyFans/Emma |
exklusive Einblicke, Austausch und Interaktion mit Rubber Doll-Performerinnen und -Performern |
The Bound Forum |
spezielle Sektion für Rubber Dolls, Austausch zu Service, Performance und Technik |
Aber auch hier gilt in puncto Sicherheit und Etikette:
- Immer die Privatsphäre anderer respektieren und keine sensiblen Daten teilen.
- Konsens und klare Kommunikation sind Pflicht – sowohl beim Camsex als auch im Community-Austausch.
- Augen auf in puncto physischer und psychischer Gesundheit, besonders bei längeren Sessions in Latex-Outfits.
- Immer die Privatsphäre anderer respektieren und keine sensiblen Daten teilen.
- Konsens und klare Kommunikation sind Pflicht – sowohl beim Camsex als auch im Community-Austausch.
- Augen auf in puncto physischer und psychischer Gesundheit, besonders bei längeren Sessions in Latex-Outfits.