Das englische ‚to swing‘ bedeutet in der deutschen Sprache so viel wie ‚schwingen‘. Viele Menschen denken dabei an den Swing-Tanz. Doch auch im deutschen Sprachraum hat sich der Begriff ‚Swinger‘ an gänzlich anderer Stelle etabliert. Er bezeichnet Menschen, die Sex mit wechselnden Partnerinnen beziehungsweise Partnern praktizieren.
Wer sind die Swinger und Swingerinnen?
Die Mehrheit der erwachsenen Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern führt eine monogame Beziehung.
Umfragen zeigen allerdings, dass ein zweistelliger Prozentsatz sexuell nicht zu einhundert Prozent treu ist, sondern sich den einen oder anderen
Seitensprung genehmigt. Meistens ist allerdings erst von Swinger oder Swingerin die Rede, wenn jemand häufig oder regelmäßig wechselnde Sexpartner und/oder -partnerinnen hat. Vielfach handelt es sich dabei um Singles oder um Paare, die gemeinsam (oder mit dem Wissen der/des jeweils anderen) swingen. Zum Teil im privaten, zum Teil aber auch im organisierten Rahmen.
Wo wird geswingt?
Hier sind im Kontext der organisierten Treffen das
Pornokino und der Swingerclub die typischen Anlaufstellen. Immer häufiger treffen sich Swinger und Swingerinnen aber auch privat zu Hause, im Stundenhotel oder in einem gemieteten Appartement. Es gibt sogar eigens eingerichtete Wohnungen, in denen man zum Beispiel einen Pool oder explizites S/M-Mobiliar findet.
Ergänzt wird das Angebot durch spezielle Mottopartys, die in einer Disco oder auch mal auf einem Schiff stattfinden. Die südfranzösische Ortschaft
Cap D’Adge ist für viele das erotische Reiseziel schlechthin. In diesem Nudistendorf ist es Standard sowohl in der Innenstadt, in Läden und in Restaurants nackt zu sein. Am FKK-Strand “Hot Beach” wird es auch tagsüber hemmungslos getrieben. Nachts haben dann erotische Outfits aus Leder, Lack und Latex ihren Auftritt. Viele der Clubs haben sich auf sexuell freizügige Menschen spezialisiert und bieten Swingern und Swingerinnen eine einzigartige Auswahl an
Spielwiesen.
Wo findet man Gleichgesinnte fürs Swingen?
In früheren Zeiten gab es neben der Kontaktanzeige vor allem die Option, sich im Pornokino oder im
Swingerclub kennenzulernen. Heute ist die Sache einfacher. Schließlich findet man im Internet zahlreiche Dating-Communitys, über die man neue Sexpartner und- partnerinnen kennenlernen kann. Die Vorteile dabei:
- Bilder sorgen für einen visuellen Eindruck,
- ein Profiltext verrät mehr über das Gegenüber
- und im Chat kann man ausloten, ob die zwischenmenschliche Chemie stimmt.
Besonders clever ist es jedoch, zielgerichtet über explizite Amateur- und Swingercommunities wie
Amateurpin auf die Suche zu gehen. Denn hier sind die Foren, die Chats und die gesamte Aufmachung inklusive Suche explizit auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet. Und auch, wer auf der Suche nach guten Tipps und Verbindungen für das Drehen von Amateur Porns ist, wird dort fündig. Was auch insofern schlau ist, als es zwischen Swingern, Swingerinnen und
Amateur Porno Fans durchaus einige Schnittmengen gibt.
Was ist der Reiz daran?
Laut einigen Stimmen ist der Mensch kein per se monogames Wesen. Tatsächlich kann sich jeder zu einem Leben in Monogamie oder zu sexueller Unabhängigkeit entscheiden. Wer sich zur zweiten Kategorie zählt, nennt
- die Lust an der Abwechslung,
- das andere Körpergefühl oder auch
- neue sexuelle Praktiken
als besondere Attribute des Swingens. Speziell bei Paaren verweist man dabei auch häufig auf Freude am Gruppensex oder dem Sandwichsex (
Double Penetration). Denn dabei handelt es sich um Praktiken, für die es mehr als zwei Menschen braucht.
Und nicht zuletzt verlockt bei Swingersex die Unverbindlichkeit. Anders als in einer festen Beziehung geht es hier nämlich nicht um eine emotionale Bindung, sondern rein um das erotisch-sexuelle Vergnügen. Obwohl sich einige Swinger, Swingerinnen und Paare regelmäßig zum gemeinsamen Sex treffen, handelt es sich dabei keineswegs um exklusive Verhältnisse. Vielmehr steht allen Personen mit diesem Faible frei, darüber hinaus weitere
erotisch-sexuelle Kontakte zu pflegen.
Was muss man außerdem wissen?
Swingen ist komplett legal und insgesamt recht beliebt. Viele Paare gehen allerdings auch in den Club, um dortige Wellness-Einrichtungen wie Sauna und Whirlpool zu genießen, haben jedoch kein Interesse an Sex mit anderen Leuten.
Auch Singles, die “nur mal gucken” wollen, sind in vielen Swingerclubs willkommen und dürfen sich als Zuschauer und Zuschauerinnen einen
ersten Eindruck verschaffen. Der Eintritt in den Swingerclub ist zudem kein Freifahrtschein und auch wenn es scheint, als gäbe es dort keine Tabus, ist die Einwilligung und das Wohlbefinden jeder einzelnen Person ebenso wichtig wie im heimischen Schlafzimmer.
Und natürlich ist es für den Partnertausch auch essentiell, sich vor der Übertragung von
Geschlechtskrankheiten (STI) zu schützen. Ein Großteil der Swinger lässt sich regelmäßig auf entsprechende Krankheiten testen. Trotzdem bleiben Kondom und Dental Dam unverzichtbare Elemente, um wirklich auf der sicheren Seite zu sein.