Auch wenn das Wort erst einmal an ein Kino denken lässt, hat ein Pornokino nur recht wenig damit zu tun. Allerdings haben beide tatsächlich gemeinsame Ursprünge – und es gibt weiterhin gute Gründe, den Namen beizubehalten. Synonym spricht man manchmal auch von einem ‚Sexkino; im Englischen ist primär der Begriff ‚Adult Theatre‘ gebräuchlich.
Was ist ein Pornokino?
Ursprünglich war es in der Tat genau das, was der Name suggeriert. Ein kleines, Kino, in dem es Pornofilme zu sehen gab. Das meistens männliche Publikum kam zum für die Selbstbefriedigung hierher und ging anschließend wieder seiner Wege.
Allerdings kann man selbst Hardcore Pornos inzwischen fasst überall streamen (BDSM Tube und Co. lassen grüßen!), sodass sich der ursprüngliche Gedanke etwas überholt hat. Die Betreiber*innen von Pornokinos haben aber darauf reagiert und sich auf die neuen Zeiten eingestellt. Es gibt nun
- Videokabinen für ein bis zwei Personen,
- eine oder mehrere Spielwiesen, auf denen man Sex haben kann,
- manchmal auch spezielles (BDSM-)Mobiliar.
Was ist der Reiz daran?
Nach wie vor verspricht das Pornokino die schnelle sexuelle Befriedigung. Allerdings würde das frühere Konzept kaum noch Leute anlocken. Nach der Anpassung wurde das Pornokino zu einer Art ‚Swingerclub light‘. Männer, Paare und einzelne Frauen kommen hierher, um sich allein oder miteinander zu vergnügen.
Die Ausstattung ist in Teilen ähnlich wie im
Swingerclub, allerdings ist der Eintritt geringer und die meisten Gäste bleiben für einen deutlich kürzeren Zeitraum. Es bietet sich also an, auch mal für den schnellen Sex zwischendurch vorbeizuschauen. Abhängig vom Ort und der Uhrzeit kann man hier immer wieder andere Menschen für erotische Erlebnisse treffen.
Wer geht ins Pornokino?
Die meisten dieser Angebote gibt es vorwiegend in den großen Städten. Hier treffen sich offenherzige Einheimische mit Reisenden und Leuten, die geschäftlich in der Stadt zu tun haben. Die Gäste setzen sich vornehmlich aus homo- und bisexuellen Männern zusammen, hinzu kommen einige Paare (häufig mit einer sogenannten ‚
Hotwife‘). Einzelne Frauen sind hier nur selten anzutreffen.
Dementsprechend zahlen einzelne Männer meistens den vollen Eintrittspreis, für Paare sind die Kosten verbilligt und einzelne Frauen brauchen für den Eintritt in der Regel nichts zu bezahlen.
Für viele Menschen ist die Schwellenangst bei einem Pornokino geringer als im Swingerclub. Dabei spielt auch der Eintrittspreis eine nicht unerhebliche Rolle. Wenn man sich nicht wohlfühlt, ist man minutenschnell wieder draußen und hat für das Abenteuer einen überschaubaren Preis bezahlt.
Was kann man im Pornokino sehen und erleben?
Wie es die Bezeichnung schon verrät, bekommt man im Pornokino
Filme aus den verschiedensten Genres zu sehen. Das umfasst beispielsweise
BDSM Porn |
Hardcore / Xtreme Porn |
Amateur Porn |
Gay Porn / Lesbian Porn |
MILF- und Teensex |
Interracial Porn |
Latin Porn |
Asian Porn |
Dreier / Gruppensex / Gangbang |
Analsex / Cumshot / Creampie |
Fantasy / Cosplay Porn |
Parodien / Vintage Porn |
Wobei es natürlich auch so ist, dass jedes Kino seine eigenen Schwerpunkte setzen und Thementage oder andere Events mit einem bestimmten inhaltlichen Schwerpunkt ausrufen kann. So kommt es denn auch vor, dass zu bestimmten Zeitpunkten bevorzugt
- Big Tits und Tittenficks,
- Big Asses und (Anal) Fistings oder
- Big Dicks / Big Black Cocks
im Fokus stehen. Apropos im Fokus stehen: Logischerweise ist es im Kontext von Sexfantasien im
Kopfkino und BDSM Geschichten eine sehr beliebte Vorstellung, dass sich beispielsweise eine devote Frau im Pornokino von (mehr oder weniger) Unbekannten benutzen lässt. Unter Aufsicht ihres Tops, versteht sich. Und in der Tat, sowas kann man wirklich dort erleben, wenn man denn will. Allerdings setzt das eine gute Vorbereitung und viel koordinatives Geschick voraus, weshalb ein solches Erlebnis garantiert nicht zwischen Tür und Angel zustandekommen wird. So viel Realismus muss schon sein, selbst in einer entsprechenden Sexgeschichte wie
BDSM Porn live.
Welche Alternativen gibt es?
Der Club ist natürlich ein naheliegender Gedanke. Allerdings muss man dort einen höheren Eintritt zahlen und es geht nicht immer so zwanglos zu wie im Pornokino. Einige Swingerclubs sprechen es sogar ganz klar an: Wer hineinkommt, muss auch mitmachen. Deswegen ist eine private Sexparty (oder frivole Party mit Option auf Sex) für immer mehr Swinger*innen die bessere Alternative. In einigen Wohnungen gibt es zudem anstelle des klassischen Partykellers ein speziell eingerichtetes Spielzimmer für derlei Veranstaltungen.
Worauf muss man achten?
Während die meisten Swingerclubs klare Hygieneregeln besitzen und sehr penibel auf deren Einhaltung achten, ist das im Pornokino nicht immer der Fall. Zwar gibt es keine genauen Statistiken, doch Fachleute gehen davon aus, dass sich hier deutlich mehr Menschen mit
STI infizieren als im Club oder bei alternativen Angeboten für Swinger*innen. Auch wird immer wieder von Übergriffen in Pornokinos berichtet, von denen insbesondere einzelne Frauen betroffen sind.
Allerdings geben sich viele Betreiber*innen redliche Mühe, die Sicherheit auch im Hinblick auf Safer Sex zu erhöhen und das eigene Image aufzupolieren, sodass es sich durchaus lohnen kann, wenn man sich einmal selbst ein eigenes Bild macht.