Fast jede und fast jeder tut es, auch wenn viele Menschenim Allgemeinen nur wenig darüber reden. Trotzdem gibt es zahlreiche, mehr oder weniger vulgäre Synonyme. Selbstbefriedigung, Solosex, Wichsen oder Rubbeln sind einige der gängigsten. In der englischen Sprache spricht man ebenfalls von Masturbation.
Was versteht man unter Masturbation / Selbstbefriedigung?
Woody Allen hat es trefflich zusammengefasst. Es handelt sich um Sex mit der Person, die einem am nächsten steht. Ob mit
- den Händen,
- anderen Körperteilen
- oder verschiedenen Sextoys
- und Hilfsmitteln,
es gibt zahllose Möglichkeiten, wie man sich selbst lustvolle Gefühle verschaffen kann. Denn der menschliche Körper (insbesondere die Geschlechtsorgane) ist nicht nur für den partnerschaftlichen Sex, sondern durchaus auch für die
Solo-Erotik geschaffen. Und dabei gibt es kein Schema F: Schließlich sind die persönlichen Präferenzen bei der Selbstbefriedigung so vielfältig wie die Menschen selbst.
Wie funktioniert der Solosex?
Die Selbstbefriedigung gehört zu jenen Dingen, die Menschen nicht lernen müssen. Im Laufe der Zeit kann jeder seine eigenen sexuellen Vorlieben kennenlernen und sich dementsprechend selbst befriedigen.
Wer außerdem die Augen und Ohren offen hält, bekommt sehr viel Inspiration von außen. Ob im Fernsehen, in diversen Online-Foren und -Communitys, in der Jugendzeitschrift oder im Freundeskreis … Überall ist die Selbstbefriedigung ein potenzielles Thema. Perfekt, wenn es um neue Ideen geht, die man an sich selbst ausprobieren kann. Und welche Techniken sind dabei besonders gefragt?
- Die klassische Masturbationstechnik bei Menschen mit männlicher Anatomie ist das ‚Wichsen‘. Man(n) umfasst das Glied mit der Hand und bewegt diese anschließend auf und ab - quasi als Solo Handjob. Das Bewegungsmuster ist also ähnlich wie beim Sex und führt meistens zuverlässig zum Orgasmus.
- Bei Menschen mit weiblicher Anatomie gibt es zwei hauptsächliche Fraktionen. Während die einen das Reiben / Rubbeln an der Klitoris und anderen Bereichen als besonders lustvoll beschreiben, präferieren andere die Penetration. Dafür kommt dann Sexspielzeug wie ein Dildo oder ein Vibrator zum Einsatz.
Gibt es noch andere Arten der Selbstbefriedigung?
Natürlich – und das Spektrum ist sogar extrem breit. In vielen Fällen kommt es nicht einmal auf die körperlichen Geschlechtsmerkmale an.
- anale Selbstbefriedigung: Der Analbereich ist durchzogen mit Nervenenden, die sich sexuell stimulieren lassen. Für Männer besonders interessant: Die Prostata ist ebenfalls empfänglich für die Stimulation und kann durch das Hintertürchen erreicht werden. Spezielle Sextoys wie der Sweet Seal Plug Vibrator eignen sich für den analen Solo-Spaß.
- Brustwarzen: Auch die Brüste und insbesondere die Brustwarzen lassen sich sexuell stimulieren. Bei Menschen mit weiblicher Anatomie sind sie in der Regel besonders sensibel, doch auch viele Jungs und Männer empfinden die Stimulation im Zuge von Sex und/oder Selbstbefriedigung als lustvoll.
- weitere Körperbereiche: Theoretisch kann der gesamte Körper zur erogenen Zone werden. Und das nicht nur beim Liebespiel mit einer anderen Person, sondern auch bei der Masturbation. Auch hier gilt es, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.
Wie wichtig sind Hilfsmittel bei der Masturbation?
Ein Blick in das
Angebot im Erotikshop zeigt: Einen Großteil der Sexspielzeuge kann man nicht nur partnerschaftlich, sondern auch allein nutzen. Prinzipiell ist jeder Mensch aber mit allem ausgestattet, was für die Selbstbefriedigung notwendig ist. Ein Grund, nicht nach dem passenden Sexspielzeug zu schauen, lässt sich daraus natürlich nicht ableiten.
Und auch erotische Bilder, Sexgeschichten, Sexvideos, Musik, bestimmte Kleidung oder andere Gegenstände können die eigene Lust beflügeln. Wobei die Selbstbefriedigung gerade bei verschiedenen Camsex-Plattformen wie
bcams-gratis.com |
bongacams.com |
bunnysexcam.com |
camsusi.net |
pinkysexcam.com |
oder livecams.com |
eine Rolle spielt. Denn hier interagieren die Performer*innen live vor der Kamera mit ihren Zuschauer*innen - und diese können per Nachricht oder Trinkgeld Einfluss auf das Geschehen. So kann beispielsweise das Sexcamchat
Tease and Denial zum besonders lustvollen Erlebnis werden. Und auch in puncto Exhibitionismus und Voyeurismus kommen hierbei alle Beteiligten auf ihre Kosten. Denn dies sind ebenfalls zwei Facetten, die eng mit der Sexualität und speziell auch mit der Selbstbefriedigung verbunden sind.
Keine Überraschung also, dass die Masturbation auch im Amateur Porn und in anderen Porno-Genres
eine gefragte Sexpraktik ist. Dabei steht sie wie angesprochen meist eng im Zusammenhang mit
- Voyeurismus und Exhibitionismus,
- aber auch mit D/s Machtgefällen im BDSM Porn,
- dem (Forced) Bi oder Lesbian Porn
- sowie der Anwendung von richtig großen Sextoys wie XXL Dildos, gern auch per selbst- oder fremdgesteuerter Fickmaschine.
Ist Selbstbefriedigung schädlich oder moralisch verwerflich?
Diese Fragen stehen bereits seit Jahrhunderten auf dem Diskussionsplan. Dabei war Selbstbefriedigung in der römischen wie griechischen nach Meinung vieler Forscher*innen nach keineswegs anrüchig. Speziell verschiedene Religionen aber verbieten die Masturbation wie auch andere sexuelle Handlungen, die nicht der Fortpflanzung dienen. Ein noch immer gebräuchlicher
Sexmythos besagt: „Nach tausend Schuss ist Schluss!“ Damit soll vor allem Jungs Angst gemacht werden, sodass sie die Freude an der Selbstbefriedigung verlieren.
Tatsache ist: Aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen die Masturbation. Im Gegenteil,
Mediziner*innen empfehlen sie sogar. Erstens hilft sie dabei, den eigenen Körper kennenzulernen und zu beobachten. Zweitens sorgt sie für Entspannung und einen freien Kopf, wie er im Alltag erforderlich ist. Es gibt auch keine maximale Zahl, wie häufig man in einem bestimmten Zeitraum oder insgesamt onanieren darf.
Und auch der moralische Zeigefinger ist aus den oben genannten Gründen nicht angebracht. Insofern vielleicht gut, als der Solosex in der Schule und auch durch mediale Kampagnen enttabuisiert wird, wenn schon nicht in allen Familien ein entspannter Umgang mit der Masturbation herrscht.
Was muss man beachten?
- Ähnlich wie der Sex mit anderen Menschen ist auch die Masturbation reine Privatsache. Auch Teenager haben hierfür das Recht auf Intimsphäre. Umgekehrt sollte man aber auch darauf achten, niemanden durch die Selbstbefriedigung zu belästigen.
- Hygiene sollte immer oberstes Gebot sein. Wer unter der Dusche masturbiert, kann dort sofort alle Spuren beseitigen. Ansonsten bieten sich die Hilfsmittel an, die man auch vom klassischen Sex kennt. Ein Taschentuch oder ein Kondom kann Körperflüssigkeiten aufnehmen.
- Wie beschrieben, hat die Selbstbefriedigung viele Facetten. Somit gibt es auch kein Richtig und kein Falsch. Zudem handelt es sich um keinen Wettbewerb. Man muss also weder ein typisches Schema befolgen noch sollte man sich selbst unter Leistungsdruck setzen. Bei der Masturbation darf ein jeder nach seiner eigenen Façon selig werden.