Der größte Reiz am Swingen liegt für viele Swingerinnen und Swinger im Wechsel ihrer Sexualpartnerinnen und -partner. Passend dazu kann man In Swingerclubs auf zahlreiche mögliche Kontakte treffen und bei Gefallen mehrere Personen gleichzeitig kennenlernen. Der Sexappeal dieses Szenarios ist dann dementsprechend auch sehr groß. Allerdings birgt es auch das Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten (STI) anzustecken. Effektiver Schutz vor STI ist daher also wichtig, um trotz wechselnder Partnerinnen und Partner seine Gesundheit zu bewahren und nicht auf sexuelle Aktivitäten verzichten zu müssen. Und wir schauen uns nun einmal etwas genauer an, worauf man dabei Wert legen sollte.
Welche STI gibt es und wer ist betroffen?
- Syphilis,
- Gonorrhoe (Tripper),
- Chlamydien,
- Genitalherpes,
- Hepatitis B
- sowie Mykoplasmen-Infektionen (Mykoplasma genitalium).
Zudem galt HIV lange als Synonym für Geschlechtskrankheiten und wurde fälschlicherweise als „Schwulen-Seuche“ betrachtet. Medizinisch-wissenschaftlich ist heute jedoch klar, dass die
sexuelle Orientierung keinen Einfluss auf das Risiko einer STI-Infektion hat. Jede sexuell aktive Person kann
potenziell betroffen sein. Besonders erhöht ist das Risiko bei häufig wechselnden Sexualpartnerinnen und /oder -partnern oder bei einer Vorliebe für
Analsex.
Wie funktioniert ein schneller Schutz im Swingerclub?
Wie auch beim Sex zwischen den eigenen vier Wänden ist für viele das
Kondom die erste Wahl als Verhütungsmittel. Es gilt somit auch im Swingerclub als erstes Mittel zur Verhütung und zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Femidome und Dental Dams (Lecktücher) bieten ebenfalls Schutz, allerdings erfordern sie beim Gebrauch einige Besonderheiten. Hier einige Infos dazu:
Die PrEP als Schutz vor HIV
Neben mechanischen Schutzmethoden wie dem Kondom bietet die
Präexpositionsprophylaxe(PrEP) eine weitere Möglichkeit, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen. Dabei handelt es sich um ein oral einzunehmendes Medikament, das vorbeugend wirkt, indem sich Wirkstoff der PrEP in den Schleimhäuten anreichert und dort die Vermehrung des HI-Virus verhindert.
In diesem Zusammenhang stehen zwei Formen der PrEP zur Verfügung:
- Die Bedarfs-PrEP eignet sich für gelegentliche Anwendung, etwa vor dem Besuch einer Swingerparty. Zwei Tabletten müssen mindestens zwei, maximal 24 Stunden vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. An den beiden Folgetagen folgt jeweils eine weitere Tablette. Für Vaginalverkehr ist diese Form jedoch nicht geeignet.
- Die Dauer-PrEP richtet sich an Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnerinne und/oder Partnern oder regelmäßigem Analverkehr. Sie erfordert eine tägliche Einnahme zur gleichen Uhrzeit, beginnend spätestens sieben Tage vor dem ersten sexuellen Kontakt.
Wichtig bleibt jedoch so oder so: Die PrEP schützt ausschließlich vor HIV – nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen!
Gibt es eigentlich Impfungen gegen Geschlechtskrankheiten?
Ja, die gibt es, denn gegen bestimmte sexuell übertragbare Infektionen stehen wirksame Impfungen zur Verfügung. Hierzu zwei Beispiele.
- Hepatitis B ist eine Form der Leberentzündung, die sich – anders als Hepatitis A – nicht von selbst zurückbildet und in schweren Fällen lebensbedrohlich verlaufen kann. Neben unhygienischen Spritzen zählt ungeschützter Geschlechtsverkehr zu den häufigsten Übertragungswegen. In Deutschland gehört die Dreifachimpfung gegen Hepatitis B zur Standardvorsorge und sollte idealerweise bereits im ersten Lebensjahr abgeschlossen sein.
- Und auch gegen Humane Papillomviren (HPV) existiert eine Impfung, die bis zu neun Virusarten abdeckt. Zwei dieser Typen lösen Genitalwarzen aus, andere gelten als krebserregend und stehen im Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Die Immunisierung sollte optimalerweise zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr erfolgen, spätestens jedoch vor dem ersten sexuellen Kontakt.
Übrigens: Auch Labortests beugen der Verbreitung von STI vor
So sehr man sich persönlich und auch andere schützt - selbst bei konsequenter Anwendung von Schutzmaßnahmen bleibt beim häufigen Partnerwechsel im
Swingerclub ein Restrisiko für STI bestehen. Regelmäßige Labortests bieten daher gerade begeisterten
Swingerinnen und Swingern (aber natürlich nicht nur ihnen) also gleich mehrere Vorteile: Infektionen lassen sich frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.
Was umso wichtiger ist als ein rechtzeitiger Therapiebeginn die Heilungschancen deutlich verbessert. Gleichzeitig reduziert ein verantwortungsvoller Umgang während der Infektion das Risiko einer Weiterverbreitung – insbesondere durch den Verzicht auf ungeschützten Geschlechtsverkehr (einschließlich
Oralsex). Und zwar unbedingt bis zum Abschluss der Behandlung.
Fazit?
Geschlechtskrankheiten beim Swingen sind kein Spaß, sondern stellen ein ernstzunehmendes Risiko dar. Durch den gezielten Einsatz von Schutzmitteln und eine konsequente Hygiene – auch bei der Verwendung von
Sextoys – lässt sich dieses Risiko jedoch deutlich minimieren. Und somit schützt
Safer Sex nicht nur individuell, vielmehr wirkt er sich auch positiv auf das gesamte Umfeld in der Swingerszene aus. Wenn das keine guten Nachrichten sind?