Kliniksex ist eine erotische Spielart oder Fantasie, bei der Elemente aus dem medizinischen Bereich im Mittelpunkt stehen – vorrangig in Form von Rollenspielen, Requisiten und medizinisch inspirierten Praktiken. Die Settings erinnern oft an Arztpraxen, Krankenhäuser oder Behandlungsräume. Diese Atmosphäre wird häufig mit weißen Kitteln, medizinischen Geräten und Untersuchungssituationen dargestellt. 

Er  zählt zur BDSM-Welt (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism). Gleichzeitig spricht er besonders die Personen, die eine Kombination aus Macht, Kontrolle, Intimität und medizinischer Ästhetik reizvoll finden. Typische Elemente sind dabei dann unter anderem:

Arzt- oder Krankenschwesterkostüme, OP-Kleidung und Latexhandschuhe	die Verwendung von medizinischen Instrumenten (z. B. Stethoskope, Spekula, Spritzen oder Klistiere)
simulierte Untersuchungen und Behandlungen im Rollenspiel	sowie die Kombination mit BDSM-Elementen wie Dominanz und Unterwerfung

Auf jeden Fall liegt der Fokus aber meist auf der sensorischen Stimulation, den Berührungen und den (thematischen) Tabubrüchen. Da es sich jedoch um eine sehr individuelle und persönliche Vorliebe handelt, gibt es keine fest vorgeschriebenen Regeln. Die genaue Ausgestaltung und der Ablauf können daher von Paar zu Paar unterschiedlich sein. 

 
Kliniksex ermöglicht es, in Rollen wie Ärztin, Patientin oder Pflegekraft / Krankenschwester zu schlüpfen, was das Erleben der Erotik intensiviert.  Zudem geht es wie bei vielen BDSM-Spielarten auch beim Kliniksex um das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung. Eine Person hat das „Heft in der Hand“, während sich die andere hingibt. Ein ideales Setting für das Erleben von Lust, (Ohn-) Macht und Sicherheit und das Ausprobieren von Praktiken wie Vaginal- oder Analuntersuchungen, dem Anlegen von Verbänden, dem Verabreichen von Infusionen oder erotischen Folterpraktiken.

Weitere Reize liegen in der Verwendung von kalten Metallinstrumenten, Latexhandschuhen, glatten Oberflächen und der sterilen, kontrollierten Umgebung. Denn all das spricht die Sinne, die Ästhetik und die Sensorik auf besondere Weise an. Und last but not least lebt die Klinik-Erotik vom Reiz des Verbotenen. Der Gedanke, etwas gesellschaftlich Unangepasstes zu tun, löst also häufig eine noch einmal erhöhte Erregung aus.
 

Grundsätzlich kann man die Klink-Erotik verschiedenen Orten erleben – je nach den individuellen Vorlieben und Möglichkeiten. 

 

Und auch in der Pornografie und beim Camsex ist die Klinik-Erotik außerordentlich beliebt, denn sie lässt sich sehr eindrucksvoll inszenieren, besonders mit Uniformen, Requisiten und Live-Rollenspielen. 

Ohne Frage kann der Klinik-Sex zusammen mit den gerade benannten erotischen Praktiken eine extrem intensive Lusterfahrung darstellen. Damit er jedoch für alle zu einem wirklich positiven Erlebnis wird, sollte man sich genauer mit den folgenden Aspekten auseinandersetzen:

Eine offene und ehrliche Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung. Vor dem Spiel sollten alle beteiligten Personen ihre Vorlieben, Grenzen und eventuelle Bedenken besprechen. Klare Absprachen und  sind wichtig, um sicherzustellen, dass alle sich wohl und sicher fühlen. Dabei sollte Kliniksex immer auf Einvernehmlichkeit basieren. Es müssen also alle Beteiligten freiwillig und ohne Druck an dem Spiel teilnehmen. In diesem Zusammenhang ist dann auch ein Safeword oder eine andere Methode der Kommunikation Pflicht, damit man das Spiel bei Bedarf sofort stoppen kann.

Bevor man sich aber überhaupt an den "Besuch" der Clinic macht, ist es unumgänglich, dass man für ein ausreichendes Maß an Wissen und Erfahrung sorgt. Stichworte medizinische Grundlagen und das Treffen von Sicherheitsvorkehrungen. Was diesbezüglich wichtig ist, kann man mithilfe von Büchern, Online-Ressourcen oder durch den Austausch mit erfahrenen Personen in Erfahrung bringen. Dabei ist das Verständnis der Risiken und primär das praktische Erlernen und Trainieren relevanter Fähigkeiten für die sicherere Gestaltung des Spiels relevant.

Was unter anderem auch die Sicherheit und Hygiene betrifft. Immerhin behinhaltet der Kliniksex oft den Einsatz von medizinischen Instrumenten und Requisiten, die sauber, desinfiziert und sicher verwendet sein wollen. Vor allem bei invasiven Spielarten ist es in diesem Kontext essenziell, dass man bei ihnen auf kompatible Gleitgele oder Kondome zurückgreift. Und nicht zuletzt ist es nach dem Spiel wichtig, mithilfe der Nachsorge (Aftercare) noch einmal auf die Bedürfnisse aller beteiligten Personen einzugehen. Denn gerade das Gespräch über das Erlebnis, das körperliche und emotionale Wohlbefinden und die gegenseitige Unterstützung helfen beim "Runterkommen".