Das Beckenbodentraining besteht aus speziellen Übungen für die Muskulatur im Bereich des Beckens. Synonym wird manchmal von Beckenbodengymnastik gesprochen. In der englischen Sprache werden die Übungen als ‚Pelvic floor exercises‘ bezeichnet.
Was ist das Beckenbodentraining?
Das Beckenbodentraining, auch als Kegel-Übungen bekannt, umfasst gezielte Aktivitäten zur Stärkung der Muskeln des Beckenbodens. Diese Gruppe von Muskeln befindet sich am Boden der Beckenhöhle und hat mehrere wichtige Funktionen: Sie
- unterstützen die Beckenorgane,
- tragen zur Kontrolle der Blasen- und Darmfunktion bei und
- sind an der sexuellen Funktion beteiligt.
Ein gut funktionierender Beckenboden ist somit wichtig für die körperliche Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.
Wie funktioniert es?
Das Training zielt darauf ab, den Tonus und die Ausdauer der Beckenbodenmuskulatur zu erhöhen. Es beinhaltet spezifische Übungen, die darauf ausgerichtet sind, die Muskeln zu kontrahieren und zu entspannen. Diese Übungen kann man entweder im Liegen, Sitzen oder sogar im Stehen durchführen. In der Regel bestehen sie aus einer Routine, bei der die Muskeln für einige Sekunden angespannt und dann wieder entspannt werden. Diese Sequenz wiederholt man mehrmals. Zusätzlich können Hilfsmittel wie Biofeedback-Geräte oder Vaginalkonen zur Unterstützung des Trainings verwendet werden.
Für wen wird Beckenbodentraining empfohlen?
Das Training wird einer breiten Palette von Personen empfohlen, besonders aber Frauen nach einer Schwangerschaft und Geburt. Diese Ereignisse können die Beckenbodenmuskulatur schwächen, was sich durch ein gezieltes Training kompensieren lässt. Es wird auch Männern nach einer Prostataoperation sowie Personen, die an Inkontinenz oder Beckenbodendysfunktionen leiden, angeraten. Sportler, insbesondere diejenigen, die an Aktivitäten mit hohem Druckaufbau im Bauchraum teilnehmen, könnten ebenfalls von einem stärkeren Beckenboden profitieren. So lassen sich die Leistung verbessern und Verletzungen vorbeugen.
Was muss man außerdem darüber wissen?
Man sollte Beckenbodentraining stets korrekt ausführen. Falsche Techniken können zu minimalen oder keinen Verbesserungen führen, sich manchmal sogar negativ auswirken. Eine ausgebildete Fachkraft, wie ein*e Physiotherapeut*in mit einer Spezialisierung in Beckenbodenrehabilitation, kann bei der Erlernung der richtigen Techniken und Übungen helfen. Außerdem ist Geduld angesagt. Verbesserungen im Bereich des Beckenbodens werden manchmal erst nach Wochen oder sogar Monaten erreicht. Für eine nachhaltige Wirkung sollte Beckenbodentraining zu einem regelmäßigen Bestandteil der persönlichen Fitnessroutine werden.